Grabstätte im Chiemsee

Jodl-Grab: SPD-Gesetzentwurf gegen Gedenksteine für Kriegsverbrecher

Das Grab von Generaloberst Alfred Jodl ist 2015 auf dem Friedhof auf der Fraueninsel im Chiemsee zum Teil mit einer Plane abgedeckt
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Das Grab von Generaloberst Alfred Jodl ist 2015 auf dem Friedhof auf der Fraueninsel im Chiemsee zum Teil mit einer Plane abgedeckt

Mit einem Gesetzesentwurf gegen Gedenksteine für NS-Kriegsverbrecher will die bayerische SPD das Tauziehen um das umstrittene Jodl-Grab auf der Fraueninsel im Chiemsee beenden

Es soll Gemeinden und Friedhofsbetreibern erlauben, Gedenksteine für verurteilte NS-Kriegsverbrecher generell zu verbieten, wie die SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Schuster und Florian von Brunn am Freitag mitteilten. Das soll auch den umstrittenen Gedenkstein für Jodl betreffen.

"In Bayern ist kein Platz für Gedenkstätten für Nazi-Verbrecher", erklärte von Brunn die Initiative. "Es ist unsäglich, dass diese Pilgerstätte für Neonazis aus rechtlichen Gründen bislang nicht vom Friedhof auf der Fraueninsel im Chiemsee entfernt werden durfte."

Alfred Jodl war Wehrmachtsoffizier und wurde nach den Nürnberger Prozessen als Nazi-Kriegsverbrecher hingerichtet. Seine Asche wurde verstreut. In dem Grab auf der Fraueninsel sind seine beiden Ehefrauen begraben. Für Jodl ist allerdings ein Gedenkkreuz angebracht. Um das Grab gibt es seit Jahren Streit, im Oktober 2018 hatte sich die Familie mit der Gemeinde darauf geeinigt, den Namen Jodls auf der Gedenkstätte mit einer Platte zu verdecken, die nur noch die Inschrift Familie Jodl trägt.