Großprojekt in London

Kara Walker gestaltet Turbinenhalle der Tate Modern

Foto: Kara Walker, © Ari Marcopoulos
Foto: Kara Walker, © Ari Marcopoulos
Kara Walker

Die US-Künstlerin Kara Walker wird ab Herbst ein Großprojekt in der Turbinenhalle des Londoner Museums Tate Modern zeigen

Kara Walker, 1969 in Stockton, Kalifornien, geboren, wuchs in Atlanta auf. Ihre Arbeit wird seit Mitte der 90er weltweit ausgestellt. Sie ist bekannt für ihre Scherenschnitt-Figuren, mit denen sie  die Geschichte der Sklaverei und die Rassendiskriminierung in den USA zum Thema macht. 

Ihre erste große Skulptur im öffentlichen Raum realisierte sie 2014 in der ehemaligen Domino Sugar Refinery in Brooklyn. Dabei nahm sie Bezug auf den Ausstellungsort und auf die Geschichte der Zuckerproduktion: Die Plastik "A Subtlety" war zehn Meter hoch und 23 Meter lang, mit Zucker bedeckt und umgeben von kleineren Figuren, die ebenfalls aus Zucker waren. 

Für die Venedig-Biennale 2015 verantwortete sie eine Produktion von Bellinis Oper "Norma". Zuletzt realisierte sie die Musikinstallation "The Katastwóf Karavan" in New Orleans.

Die Direktorin der Tate Modern, Frances Morris, sagte in einer Stellungnahme: "Furchtlos geht Kara Walker die komplexen Themen unserer Zeit an. In ihrer Arbeit geht es um Geschichte und Identität, mit großer Direktheit, aber auch nuanciert und mit Witz. Wie die Künstlerin mit der Größe der Turbinenhalle und dem weiteren Kontext britischer Geschichte umgehen wird — ein hochspannendes Projekt." Walkers Arbeit wird vom 2. Oktober bis zum 19. April 2020 zu sehen sein. Clara Kim und Priyesh Mistry, beide an der Tate Modern angestellt, kuratieren die Schau. 

Seit der Eröffnung der Tate Modern im Jahr 2000, werden jährlich Künstler eingeladen, den Raum zu interpretieren.  Das erste Projekt wurde dort 2000 von Louise Bourgeois realisiert, es folgten Philippe Parreno und im vergangenen Jahr Tania Bruguera. Seit 2014 werden die Werke von dem koreanischen Autohersteller Hyundai gefördert