Emma Jääskeläinen in Helsinki

Keine Angst vor Meisterwerken

Angesichts der Geschichte der Bildhauerei und ihrer Meisterwerke könnte man leicht in Ehrfurcht erstarren. Aber Emma Jääskeläinen denkt gar nicht daran, wie ein Schau in Helsinki jetzt zeigt

Emma Jääskeläinen bedient sich oft klassischer Mittel der Plastik und kombiniert sie mit umwerfendem Humor. Ein Stück Marmorskulptur ruht auf einer Yogamatte, ein Sofa dient als Sockel. Baseballmützen, Kaugummis, Ohrstöpsel oder Trockenfrüchte können als Material für eine Skulptur ebenso dienen wie Stein.

Für ihre Soloschau im Museum Kiasma in Helsinki schuf die 1988 in der Nähe von Helsinki geborene und an der dortigen Akademie ausgebildete Künstlerin eine Auftragsarbeit mit dem vielversprechenden Titel "Proper Omelette", die aus Stein, Bronze und textilen Elementen besteht. Zur Wiedereröffnung des Museums nach dem Corona-Lockdown wird die Großinstallation die lichtdurchflutete Lobby und den Balkon im zweiten Obergeschoss des 1998 errichteten geschwungenen Museumsbaus mit raumgreifender Frechheit besetzen.

Die Künstlerin bezieht sich auf Kindheitserinnerungen wie die Topflappensammlung ihrer Großmutter und strickt daraus eine sehr gegenwärtige Version von Bildhauerei.

Die Ausstellung ist Teil einer Serie, die das Kiasma Museum gemeinsam mit der Alfred Kordelin Foundation vor drei Jahren gestartet hat, um die junge finnische Kunstszene mehr Sichtbarkeit zu geben. Jedes Jahr wird ein großformatiges Werk in Auftrag gegeben und für die Museumssammlung angekauft. Die Alfred Kordelin Foundation, aus dem Erbe eines reichen finnischen Unternehmers entstanden, unterstützt seit 100 Jahren in verschiedenen Programm die Kunst und Kultur in Finnland.