Vorwürfe gegen Künstlerstudio

Koons entlässt angeblich Mitarbeiter wegen gewerkschaftlicher Organisation

Der Künstler Jeff Koons soll 15 seiner Mitarbeiter entlassen haben, weil diese sich einer Gewerkschaft anschließen wollten.

Das berichtet das US-Onlinemagazin "Art F City" und beruft sich dabei auf mehrere anonyme Quellen. Demnach seien 14 der in Koons New Yorker Studio im Stadtteil Chelsea angestellten Maler entlassen worden, kurz nachdem sie in Kontakt mit einer amerikanischen Kulturgewerkschaft getreten waren. Die 14 in der Nachtschicht arbeitenden Mitarbeiter hatten laut Information des Magazins bereits vor mehreren Monaten damit begonnen, sich mit dem Beitritt in einer Gewerkschaft auseinanderzusetzen.

Zunächst habe das Studio mit einer ohne ersichtlichen Grund ausgesprochene Gehaltserhöhung reagiert – angeblich sollten die Angestellten so von ihrem Vorhaben abgebracht werden. Nachdem die Nachtarbeiter unbeeindruckt von der Gehaltserhöhung weiterhin an der Idee der gewerkschaftlichen Organisation festhielten und vor wenigen Tagen erstmals direkten Kontakt mit der Gewerkschaft "829 United Scenic Artists" aufnahmen, kam es zu insgesamt 15 Kündigungen. Ein Mitarbeiter, der angeblich mit den 14 Nachtschichtarbeitern sympathisiert haben soll, wurde ebenfalls entlassen.

Sollten die Behauptungen von "Art F City" stimmen, so hat Jeff Koons gegen das amerikanische Arbeitsrecht verstoßen. Demnach ist es in den Vereinigten Staaten genauso wie in Deutschland verboten, Mitarbeitern allein wegen eines Gewerkschaftsbeitritts zu kündigen. Bislang äußerte sich noch keiner der involvierten Angestellten öffentlich zu den Geschehnissen – angeblich aus Angst vor Vergeltung und Repressalien. Auch Koons selbst hat noch keine Stellungnahme abgegeben.