Nach Protesten

Koons' Produktionsfirma verteidigt umstrittenes Terror-Mahnmal

Nachdem sich zahlreiche Kulturschaffende in einem offenen Brief gegen ein von Jeff Koons geplantes Terror-Denkmal in Paris ausgesprochen haben, nimmt die Produktionsfirma des US-Künstlers das Werk jetzt in Schutz

In einem Statement verteidigt die für das Projekt verantwortliche französische Firma Noirmontartproduction das geplante Kunstwerk. "Bouquet of Tulips" sei als eine "Geste der Freundschaft und Einheit" konzipiert gewesen und dürfe nicht zum "Symbol für Zwietracht" werden. Unterzeichner des offenen Briefes sahen in der Skulptur lediglich ein "Product Placement", kritsierten die hohen Kosten und dass das Monument nicht in der Nähe der Terrororte aufgestellt werden soll, sondern zwischen dem Palais de Tokyo und dem Musée d'Art Moderne.

In dem Schreiben erklärt Noirmontartproduction jetzt, der Ort für das Denkmal sei infolge eines intensiven Rechercheprozesses ausgesucht worden: "Die Installation eines Monuments und permanenten Kunstwerks muss der Symbolik des Werks entsprechen. Die Freiheitsstatue wurde am Eingang des New Yorker Hafen, neben Ellis Island, platziert, der als Tor zu einer neuen Welt für Immigranten des 19. Jahrhunderts galt. Genauso musste der Ort für 'Bouquet of Tulips' in Paris ein besonderer sein, einer, der kulturelle und menschliche Werte repräsentiert und nicht behördliche oder politische."

In Bezug auf Beschwerden über die Kosten der Skulptur erklärt die Firma, dass sich das Projekt komplett durch Spenden finanziere und jegliche Erlöse, die sich aus dem Copyright der Arbeit generieren, an die Familien der Opfer gehen sollen. Abschließend schlägt Noirmontartproduction vor: "Mögen diese Erklärungen es jedem ermöglichen, seine eigene Meinung zu bilden und zwar auf einfachen Tatsachen beruhend und nicht nur auf simplen Klischees. Die Diskussion soll gelassen geführt werden und ungerechtfertigte Kontroversen, die aus Unwissenheit um das Projekt entstehen, vermeiden."

Das komplette Statement ist hier zu lesen.