Roboter im Museum

Kraftwerk tritt im MoMA auf

An acht aufeinanderfolgenden Abenden im April wird Kraftwerk im Atrium des Museums live performen: Stücke von den Studioalben werden durch neue Kompositionen ergänzt und von 3D-Visualisierungen begleitet, teilte das Museum am Mittwoch mit. Parallel zu der Performance-Reihe präsentiert das MoMA PS1 im Stadtteil Queens historisches Audiomaterial und Visualisierungen (10. April bis 14. Mai).

Ursprung des Bandprojekts war das 1970 durch Ralf Hütter und Florian Schneider gegründeten Kling-Klang-Studio in Düsseldorf. Die Elektropioniere haben Musikgeschichte geschrieben und die Grenzen des Pop gesprengt. Für viele in den USA sind sie seit dem Stück «Autobahn», dem ersten deutschsprachigen Erfolg in den US-Popcharts, noch immer ein Symbol für die deutsche Musikszene.

Die «Beatles der elektronischen Tanzmusik» («New York Times») waren bereits 2005 auf der Biennale von Venedig aufgetreten. Passenderweise haben die deutschen Technikmusiker mit Volkswagen einen Autobauer als Sponsor, der in den USA für sich wirbt mit dem Spruch «That's the Power of German Engineering».

Das Lenbachhaus in München widmetet ihnen im vergangenen Herbst eine Ausstellung. Der Kurator der Schau, Matthias Mühling, schrieb damals in Monopol 10/2011: "Kraftwerk bedeutet eben mehr als nur einen Sound, der irgendwo auch irgendetwas mit der Musikhistorie zu tun hat. Kraftwerk sind von Anfang an ein Gesamtarrangement, das die durch die Weltkriege unterbrochenen Avantgarden fortsetzt. Hier hören wir nicht nur ganz neue Klänge, wir beobachten ein gestalterisches Werk, das Bilder und Musik, Individualitätskonzepte, Performance und Medienreflexion zusammendenkt."
(monopol /dpa))