Berlin

Kündigung für Museum der Dinge: Werkbundarchiv fürchtet um Flächen

Dem Museum der Dinge im Berliner Stadtteil Kreuzberg droht der Verlust seiner Ausstellungsflächen

Der Eigentümer, ein Immobilienfonds aus Luxemburg, habe die Räumlichkeiten in der Oranienstraße gekündigt, teilte das Berliner Werkbundarchiv am Montag mit. Der 1907 gegründete Werkbund mit Sitz in Darmstadt wird von Gestaltern, kulturell-gesellschaftlich engagierten Personen, Selbstständigen und Unternehmen getragen mit dem Ziel einer "qualitätvollen Gestaltung unserer Umwelt".

Das dazu gehörende Werkbundarchiv mit seinem Museum der Dinge im offenen Schaudepot sieht sich als Anlaufpunkt für Menschen, "die sich kritisch mit der Gestaltung, der Produktion und dem Gebrauch von Produkten in unserer Lebensumwelt auseinandersetzen wollen". Zum Bestand gehören etwa 15.000 Objekte, das Archiv des Werkbunds mit mehr als 45.000 Dokumenten sowie eine umfangreiche Bibliothek.

Die Kündigung des Werkbundarchivs sei zum 30. Juni 2023 erfolgt, hieß es. Allerdings habe das Museum eine vertragliche Kündigungsfrist von einem Jahr. Deswegen geht das Werkbundarchiv nach eigenen Angaben davon aus, dass eine Kündigung zum angegebenen Zeitpunkt nicht möglich sei. In jedem Fall seien durch die überraschende Kündigung bereits geplante und zum Teil schon gestarteten Projekte in den kommenden Jahren gefährdet.

Die Kündigung stelle das Museum vor große Herausforderungen. 2027 sei der Umzug in einen Pavillon auf der Karl-Marx-Allee im Stadtteil Friedrichshain geplant. Es werde "schwierig und kostspielig" innerhalb der Kündigungsfrist zuvor geeignete Flächen zu finden.