Petition zur Gestaltung der Grenze

Künstler fordert Tücherzaun von Christo statt Trump-Mauer

Der Künstler Luis Camnitzer möchte anstelle der von Trump geforderten Grenzmauer zwischen Mexiko und den USA lieber eine Arbeit des Verhüllungskünstlers Christo sehen.

Während des Wahlkampfes war es das zentrale Versprechen von Donald Trump an seine Wähler: eine große Mauer, die Mexiko von den USA trennt. Jetzt fordert der uruguayische Künstler Luis Camnitzer mit einer Online-Petition, dass Christo, vor allem bekannt für Verhüllungen von Gebäuden und aufwändigen Landschaftsprojekten, mit orangefarbenen Tüchern eine reversible Mauer errichten möge.

In der Petition heißt es übersetzt: "Donald Trump, bitte beauftragen Sie den Künstler Christo mit der Kreation einer neuen Version seines 'Running Fence', um die USA von Mexiko zu trennen." Er würde "ein rassistisches Projekt in ein öffentliches Kunstevent verwandeln und dabei helfen, das Image der USA mit einer kulturellen Fassade zu verbessern."

Bislang hat die Petition 370 Unterstützer gefunden. "Ich habe nicht mit einer so großen Beteiligung gerechnet", sagte Camnitzer "Artnet". "Running Fence", errichtet 1976  gemeinsam mit Jeanne-Claude, der 2009 verstorbenen Ehefrau Christos, verlief über knapp 40 Kilometer durch die ländlichen Gegenden von Sonoma und Marin Counties nahe San Francisco in Kalifornien. Die weißen Tücher wurden dafür an Stahlstangen befestigt. Ähnliches wünscht sich Camnitzer - nur sollen die Tücher orange sein. Diese Farbe bestimmten die letzten Projekt Christos, die "Floating Piers"auf dem italienischen Iseo See und "The Gates"im Central Park in New York. Auch die Anspielung Camnitzer auf den Hautton Trumps ist gewollt.

Camnitzers ist jedoch kein Freund von Kunst im öffentlichen Raum, sagte er "Artnet". "Ich finde sie aufdringlich. Lieber gehe ich ins Museum oder in eine Galerie, anstatt Sachen im Weg zu haben, die ich betrachten muss." Deswegen soll die Tuch-Mauer so vergänglich wie möglich sein – ebenso wie die Politik.