Protest

Künstler: Trumps Test-Mauer ist kein Kunstwerk

Foto: dpa
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Prototypen für die Grenzmauer in San Diego

In einem offenen Brief wenden sich zahlreiche Künstler gegen das Vorhaben des Schweizers Christoph Büchel, Prototypen für Trumps Mauer zu einem Nationaldenkmal zu erklären

Der Künstler will Prototypen von Donald Trumps im Wahlkampf versprochener Mauer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko in ein Monument verwandeln. Die Künstlerin Gelare Khoshgozaran schreibt nun in einem von bislang über hundert Künstlern, Galeristen und Journalisten unterzeichneten offenen Brief: "Wir, die Unterzeichner dieses Briefes, möchten deutlich sagen, dass kein fremdenfeindliches Projekt, Artefakt, Mauer oder Gebäude von Künstlern oder Institutionen der Kunst gefördert werden sollte." Die Unterstützer wollen Büchels Galerie Hauser & Wirth als auch das Museum of Contemporary Art San Diego boykottieren und verlangen eine öffentliche Entschuldigung.

Der Vorgang mache ein Problem der Gegenwartskunst deutlich, "die sich mehr um Spektakel und Ironie kümmert, als Unterdrückungsmechanismen aufzudecken, die das Leben der verletzbarsten Menschen unterminieren."

In der Nähe von San Diego wurden Ende Oktober 2017 die ersten Prototypen der Mauer errichtet. Acht verschiedene Baustile stehen zur Auswahl. Der 51-jährige Büchel wirbt mit einer Petition dafür, diese Prototypen zu einem nationalen Denkmal zu machen. Er bezeichnet die Mustermodelle als "Land-Art". In den USA kann nur der Präsident ein Monument oder Objekt zu einem Nationaldenkmal erklären, weshalb Büchel Donald Trump einen Bittbrief geschrieben hat.