"Für die Langeweile des Publikums"

Kunst von Slavs and Tatars am Bahnhof Friedrichstraße

"Botschaft eines Liebhabers" Solo Exhibition,kuratiert von Ruth Ur., Friedrichstraße, Berlin, 14. Dezember 2019–2021  "Für die lange Weile des Publikums, von einem Liebhaber der langen Weile" / "For the boredom of the audience, from a lover of boredom"—J.G. Hamann
Foto: Neue Kommission für Berlin's Friedrichstraße S-Bahn Station

Slavs and Tatars "Botschaft eines Liebhabers", U-Bahnhof Friedrichstraße, Berlin

Ein U-Bahnhof ist ein Ort der Hektik und der Menschenmassen. Das Künstlerkollektiv Slavs and Tatars hat an der Berliner Friedrichstraße nun ein Plädoyer für die Langeweile angebracht

"Für die Langeweile des Publikums von einem Liebhaber der langen Weile" - dieses Zitat des Goethe-Freundes Johann Georg Hamman (1730-1788) ziert jetzt für ein Jahr den S-Bahnhof Friedrichstraße in Berlin. Auf zwei jeweils 15 Quadratmeter großen Kachelwänden hat das in Berlin ansässige Künstlerkollektiv Slavs and Tatars den Satz am Ausgang zur Friedrichstraße angebracht.

Damit sollten die Passanten einen Anstoß zum Entschleunigen bekommen, erklärt die Deutsche Bahn. Mit 285.000 Reisenden pro Tag sei der Bahnhof eine der meistgenutzten Stationen Berlins. Slavs and Tartars, die sich mit der Kulturgeschichte zwischen Berliner Mauer und Chinesischer Mauer beschäftigen, haben ihre Werke unter anderem in New York, Dresden und Zürich ausgestellt. Auch auf der 58. Biennale in Venedig wurden in diesem Jahr Arbeiten von ihnen gezeigt.