Neu im Bestand

Kunsthalle Bielefeld kauft in NS-Zeit verschollenes Nolde-Gemälde

Das Gemälde "Rentner" von Emil Nolde
Foto: Philipp Ottendörfer/Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, courtesy Kunsthalle Bielefeld

Das Gemälde "Rentner" (1920) von Emil Nolde

Die Kunsthalle Bielefeld hat ein Gemälde des Künstlers Emil Nolde (1867-1956) zurückgekauft, das unter den Nationalsozialisten beschlagnahmt worden war und bis vor Kurzem als verschollen galt

Das kleinformatige Bild "Rentner" war 2018 nach Jahren im Privatbesitz auf dem Kunstmarkt aufgetaucht und kann nun wieder in die städtische Kunstsammlung zurückkehren, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Der Kaufpreis habe bei 680 000 Euro gelegen, eine Summe, die mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Stadt und privater Geldgeber aufgebracht wurde.

Das 1920 gemalte Werk füge sich kongenial in den Sammlungsbereich zur Klassischen Moderne mit seinem expressionistischen Schwerpunkt ein, so die Kunsthalle. Es zeigt das eingefallene Gesicht und den schmalen Oberkörper eines alten Mannes, der den Betrachter frontal anschaut.

Die städtische Kunstsammlung hatte das Gemälde 1929 erstmals erworben. In der NS-Zeit war das Bild mit 135 anderen aus Sammlung entfernt und verkauft worden. Nolde wurde von den Nazis zwar als "entarteter Künstler" diffamiert, war aber auch NS-Parteimitglied, Antisemit, Rassist und bis zum Ende der NS-Zeit überzeugter Nationalsozialist.