Coronakrise

Kurt-Wolff-Stiftung befürchtet "große Welle von Insolvenzen"

Der Vorstand der Kurt-Wolff-Stiftung befürchtet wegen der Coronavirus-Krise eine große Welle von Insolvenzen im Kulturbereich

Wegen des Shutdowns des Kunstlebens verlören Künstler ihre Einnahmen. "Da Freischaffende sowieso häufig prekär leben, kann das schon in wenigen Wochen existenzbedrohend werden", teilte die Stiftung am Montag in Leipzig mit. Die Situation der unabhängigen Verlage sei ohnehin schon schwierig gewesen. Die Absage der Leipziger Buchmesse und zahlreicher Lesungen verschärfe das Problem. "Wenn zudem die Buchhandlungen demnächst schließen müssen, so kann dies eine große Welle von Insolvenzen mit sich bringen."

Hilfsmaßnahmen, wie sie von Bund und Ländern angekündigt wurden, seien zu begrüßen. Allerdings müsse genau überlegt werden, welche Mittel tatsächlich sinnvoll seien, forderte die Stiftung. "Steuerleichterungen oder -stundungen werden unabhängigen Buchhandlungen, Verlagen, vor allem aber den Urheberinnen und Urhebern kaum helfen, denn ihr Einkommen sinkt dramatisch und somit auch ihre Steuerlast. Billige Kredite sind ebenfalls nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn viele Menschen in der Buchbranche sind bereits verschuldet und brauchen Einnahmen statt neuer Schulden." Besser wäre aus Sicht der Stiftung, Fördermaßnahmen aufzulegen oder das Geld für den Kulturankauf zu nutzen.