Lichtkunst

London leuchtet

Die Themse bei Nacht war bisher ein eher düsterer Strom. Ändern soll das ein Projekt des Künstlers Leo Villareal. Die ersten vier Londoner Brücken sind jetzt erleuchtet 

Die Londoner City bei Nacht ist ein Lichtermeer. Allerdings bisher mit einer dunklen Leerstelle in der Mitte. Während Metropolen wie New York ihre Brücken als opulent beleuchtete Wahrzeichen inszenieren, blieb es in London an den Ufern der Themse eher düster. Das ändert sich nun durch das Projekt "Illuminated Rivers" des Lichtkünstlers Leo Villareal. Der New Yorker ist der Gewinner eines Wettbewerbs, den der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, zur Belebung der Flussufer hatte ausschreiben lassen. 

Nun erstrahlen die ersten vier Brücken, die Millennium-, die Cannon-, die Southwark- und die London Bridge, in ihren neuen Farben. Der Künstler hat sich dabei nach eigenen Angaben von englischer Malerei inspirieren lassen, zum Beispiel von den Themse-Ansichten von William Turner. Außerdem sollen die Pastelltöne den Warnlichtern für die Schifffahrt möglichst wenig in die Quere kommen.

Die nächsten kommen 2020  

Finanziert wurde das bunte Licht, das durch energiesparende LED-Lämpchen auch noch umweltschonend sein soll, hauptsächlich durch private Spenden. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 15 Brücken im Londoner Zentrum beleuchtet werden, was das Projekt zum größten öffentlichen Kunstwerk der Welt machen würde. Der nächste Schwung an Bauwerken soll 2020 folgen, die Lebensdauer der Lichtskulpturen geben die Initiatoren mit zehn Jahren an. 

"Illuminated River" gehört zu einem weitreichenden Städtebau-Plan, der den Fluss stärker ins Londoner Leben integrieren soll. Vor einigen Wochen wurde bereits das erste Stück des Uferparks "The Tide" nach dem Vorbild der New Yorker "High Line" eingeweiht.