Zusammenarbeit beendet

Lüpertz' "Genesis" entsteht nicht in Karlsruhe

Markus Lüpertz im Majolika Atelier beim Bemalen des ersten Kunstwerkes im Mai 2020
Foto: Foto:Fabry

Markus Lüpertz im Majolika Atelier beim Bemalen des ersten Kunstwerkes im Mai 2020

Ein Kunstwerk für Karlsruhe, in Karlsruhe gefertigt: Das war der Plan für Markus Lüpertz' Keramikserie “Genesis – Werke und Tage”. Doch die Majolika-Manufaktur ist an dem Auftrag gescheitert

Das mehrteilige Kunstprojekt "Genesis – Werke und Tage" des deutschen Künstlers Markus Lüpertz wird nicht in der Karlsruher Majolika-Manufaktur gefertigt. Der Keramik-Hersteller sehe sich "nach den gemachten Erfahrungen und den gewonnenen Erkenntnissen während der Herstellung des ersten Bildes durch den Künstler kapazitätstechnisch, organisatorisch und in dem angedachten Preisrahmen nicht in der Lage, den Gesamtauftrag abwickeln zu können", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Majolika und des Vereins "Karlsruhe Kunst erfahren", der das Projekt realisiert. Der Verein suche nun nach einem Partner außerhalb Karlsruhes für die Umsetzung.

"Seit dem Jahreswechsel 2019/2020 arbeitet der Künstler Markus Lüpertz intensiv an seinem Kunstwerk", so die Mitteilung weiter. Die Serie aus 14 großformatigen Keramikbildern, die der Künstler der Karslruher U-Strab schenkt, sollen die für Werbetafeln vorgesehenen Flächen in den U-Bahnhaltestellen auf Zeit bestücken. Ursprünglich sollten sie in der Manufaktur von Lüpertz gestaltet und dann gebrannt werden. Doch während des Schaffensprozesses kam es wiederholt zu Verzögerungen. Binnen eines Jahres wurde so nur eine Tafel fertiggestellt.

An dem komplett spendenfinanzierten Projekt scheiden sich aufgrund seines christlichen Gehalts die Geister. Mit “Genesis – Werke und Tage” setzt sich Lüpertz mit der christlichen Schöpfungsgeschichte auseinander. Darüber hatte sich etwa ZKM-Chef Peter Weibel mokiert: "Wie kann es dazu kommen, dass jahrhundertealte konfessionelle Kunst nicht wie bisher üblich in Kirchen gezeigt wird, sondern dass religiöse Mythen in öffentlichen Räumen präsentiert werden, nur weil einige Wenige deren Darstellung finanzieren?" Diese Vorwürfe wies Lüpertz zurück und verwies darauf, dass seine Arbeiten die christliche Geschichte durchaus kritisch behandeln könnten.