Künstlerischer Wettbewerb zum Thema Elektrifizierung

Manuel Strube gewinnt Jaguar Electrified Art Experience Prize

Anlässlich der Formel E hat Jaguar Berliner Kunststudierende eingeladen, sich mit dem Thema Elektrifizierung auseinanderzusetzen. Mit insgesamt 8500 Euro ausgezeichnet wurden Manuel Strube, Isabelle Fee Huschke, Alina Abberger und Christina S. Zhu

"Sechs Monate Kabelsalat", so betitel Manuel Strube scherzhaft seine Sound-Installation, für die er jetzt den Jaguar Electrified Art Experience Prize erhielt. Aus einem mit verschiedenen Motoren und Elektromagneten verbundenen MIDI-Controller hat der Kunststudent ein elektronisches Orchester gebaut, das ortsspezifische Alltagsgegenstände in spielbare Instrumente verwandelt. Für die Arbeit, deren tatsächlicher Name in Anlehnung an Peter Fischlis und David Weiss’ virtuose Kettenreaktion “der Klang der Dinge” lautet, erhielt Strube ein Preisgeld von 5000 Euro.

Anlässlich des ausschließlich mit Elektro-Fahrzeugen ausgetragenen Formel-E-Rennens in Berlin hatte Autohersteller Jaguar Studierende der Berliner Universität der Künste und der Weißensee-Kunsthochschule eingeladen, sich künstlerisch mit dem Thema Elektrifizierung auseinanderzusetzen. Man habe bewusst eine jüngere Generation an Künstlern und Künstlerinnen dazu anregen wollen, sich mit der zukunftsträchtigen Thematik auseinanderzusetzen, erklärt Jurymitglied Tyrown Vincent. Der Kunstsammler und Gründer der Frankfurt Art Experience entschied gemeinsam mit Jaguar-Marketingdirektor Christian Löer, Jaguars Formel-E-Teamleiter James Barclay und Kunsthistorikerin Patricia Wirschke über die Gewinnerinnen und Gewinner des mit insgesamt 8500 Euro dotierten Preises. Einfluss auf die Vergabe des ersten, zweiten und dritten Platzes hatte zudem ein Online-Voting.

Bei der Preisverleihung im Jaguar-Showroom auf der Kurfürstenstraße erhielt die zweitplatzierte Fee Huschke für ihre Fotoserie "Electric Touch" 3000 Euro. Ihre sphärischen Porträts, die sich der Langzeitbelichtungs-Methode des Light Paintings bedienen, zeigen eine Symbiose aus Mensch und Technologie und überzeugten die Jury sowohl hinsichtlich ihrer Konzeptualität als auch ihrer ausgefeilten Handwerklichkeit. Auch in Alina Abbergers Arbeit "Cohesion", die mit dem dritten Platz und 2000 Euro ausgezeichnet wurde, geht es um ein synergetisches Verhältnis von Mensch und Natur. Abbergers Fotografie eines von mehreren Kabeln durchbohrten Eisblocks ist überlagert von grafischen und textuellen Elementen die, so die Erklärung der Jury, komplexe Sachverhalte in klarer Form nahebringen. Den Sonderpreis der Jury in Höhe von 500 Euro erhielt Christina S. Zhu für eine digitale Illustration zum Thema Elektromobilität.

Zu sehen waren im Rahmen der Preisverleihung auch die anderen eingereichten Arbeiten. Die Auseinandersetzung der jungen Künstlerinnen und Künstler mit elektrischer Energieversorgung nahm dabei vielfältige Formen an: David Pfifferling entwarf für die fiktive Firma "Debug" Modelle elektronischer Insekten, Raphael Fischers Installation "Artificial Sun" lässt das Publikum in einem künstlichen Sonnenstrahl baden und säuselt ihm dabei auf Influencer-Social-Media-Kanälen gesammelte Komplimente zu. In Anwesenheit des Formel-E-Rennfahrers und Vizeweltmeisters Mitch Evans konnten die Besucherinnen und Besucher eine Auswahl an insgesamt acht Kunstwerken entdecken – und mithilfe von Manuel Strubes Keyboard selbst eine Symphonie aus Modell-Auto, Sprungfeder, Auspuffrohr und Wassergläsern komponieren.