Während Bayerns CSU-Ministerpräsident Markus Söder Kanzlerin Merkel Mitte Juli mit Kutsch- und Dampferfahrt auf Schloss Herrenchiemsee empfing, hielt es NRW-Amtskollege Armin Laschet betont schlicht und nüchtern. Das sei eine "Arbeitssitzung" gewesen, sagt er über das Treffen am Dienstag in Düsseldorf. Sein Kabinett tagte gemeinsam mit Besucherin Merkel auf der weitläufigen Piazza des zum Kunstmuseum K21 umfunktionierten Ständehauses.
Merkel fand das prima: "Glücklicherweise bin ich ein Mensch, der sich an ganz verschiedenen Dingen freuen kann. Und so kann ich mich an Kutschfahrten und Besichtigungen von Herrenchiemsee zum Beispiel genauso erfreuen wie an dem Aufenthalt in einer Kabinettssitzung in einem früheren Landtag von Nordrhein-Westfalen. An historischer Stelle, vielleicht noch gespickt mit Kunst aus dem 21. Jahrhundert."
Highlight des zur Kunstsammlung NRW gehörendem Museums ist ein begehbares Stahlnetz des Berliner Künstlers Tomás Saraceno in 25 Meter Höhe. Die spektakuläre Installation "in orbit" ist seit sieben Jahren ein Besucher-Magnet. Saraceno hat dafür 2.500 Quadratmeter Sicherheitsnetze in drei Lagen ausgespannt, in denen riesige luftgefüllte PVC-Kugeln liegen. Kanzleranwärter Laschet hätte Kanzleranwärter Söder tatsächlich die Show stehlen können, hätte er die Kanzlerin in dieses Netz gelockt. Da kann das Gold und der Spiegelsaal von Schloss Herrenchiemsee nicht mithalten.
