Präkolumbische Kunst

Mexiko protestiert gegen Kulturgüter-Versteigerung in Paris

Eine mexikanische Maske, die vom Pariser Auktionshaus Millon versteigert werden soll
Foto: Katalog Millon

Eine mexikanische Maske, die vom Pariser Auktionshaus Millon versteigert werden soll

Mexiko protestiert gegen eine geplante Versteigerung präkolumbischer Kunst in Paris

95 der insgesamt 130 Gegenstände, die das Auktionshaus Millon am Mittwoch verkaufen wolle, seien Teil des mexikanischen Kulturerbes, hieß es in einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung der Regierung.

Eine solche Veräußerung fördere unerlaubte Ausgrabungen, Plünderungen, den illegalen Handel und die Anfertigung von Fälschungen, argumentierte der Europa-Beauftragte im mexikanischen Außenministerium, Bernardo Aguilar Calvo. Die archäologischen Objekte würden mit einem Verkauf zu Dekorationsgegenständen reduziert und damit ihrer "kulturhistorischen Essenz" beraubt. Die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft habe sich auch an die französische Justiz gewandt, um den Verkauf zu verhindern, hieß es in der Erklärung.

Millon führt für die Auktion 130 Gegenstände "präkolumbischer Kunst" auf - also Objekte aus der Zeit vor der spanischen Eroberung Amerikas - darunter Figuren, Gefäße und Masken. Nach Ansicht des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte (INAH) dürften knapp 20 der im Auktionskatalog aufgeführten Objekte allerdings viel jünger sein. Einen Bericht der BBC zufolge stammten die Gegenstände maßgeblich aus dem Bestand des französischen Sammler-Paars Manichak und Jean Aurance.

Bei dem Versuch, den Verkauf zu verhindern, beruft sich Mexiko unter anderem auf ein Bundesgesetz zu archäologischen, künstlerischen und historischen Denkmälern Mexikos. Darin sei festgelegt, dass diese Kulturgüter grundsätzlich unveräußerlich seien. Mexikos Kulturbehörden setzen sich verstärkt für den Schutz des Kulturerbes auch im Ausland ein. Unlängst erhielten so auch internationale Modemarken Beschwerden, weil sie klassische Textilmuster indigener Volksgruppen ohne Erlaubnis in ihre Kollektionen verwendet hatten.