Monopol 12/2021

Krone der Schöpfung war einmal

Anicka Yi in ihrer Installation "In Love With The World" in der Tate Modern in London
Foto: © Tate (Ben Fisher Photography)

Anicka Yi in ihrer Installation "In Love With The World" in der Tate Modern in London

Die Künstlerin Anicka Yi stellt sich den ökologischen Herausforderungen der Gegenwart, indem sie ein neues Menschenbild entwirft. Im Monopol-Dezemberheft geht es um das Miteinander der Spezies in der Kunst

In der Turbinenhalle der Tate Modern scheint ein neues Zeitalter angebrochen zu sein. Transparente Quallengeschöpfe schweben scheinbar autonom durch das Londoner Museum, bewegen ihre Tentakel und versprühen dabei verschiedene Düfte – bei den spektakulären Maschinenwesen handelt es sich um Schöpfungen der Künstlerin Anicka Yi. In seiner Dezemberausgabe spricht das Monopol-Magazin mit Yi über ihre Fusion von Kunst und Wissenschaft und ihr Ziel, die ökologischen Herausforderungen der Gegenwart über eine Neuausrichtung unseres Menschenbildes anzugehen. "Das souveräne Selbst, das wir uns so lange eingebildet haben und das so eine große Plage für die Natur bedeutet, gibt es nicht. Wir sind eine Multitude, eine Vielfalt der Verflechtungen von Viren, Pilzen und Mikroben in unserem Körper", erklärt die in Südkorea geborene und in den USA aufgewachsene Künstlerin im Monopol-Gespräch. Yi gehört zur Speerspitze einer jungen Künstlergeneration, die unsere Vorstellungen von Mensch, Tier, Pflanzen und Maschine neu sortiert.

In einem Ranking der wichtigsten Persönlichkeiten der Kunstwelt setzt das Monopol Magazin daher auch die amerikanische Philosophin Donna Haraway an die Spitze, deren Bücher zum Posthumanismus den ästhetischen Diskurs der Gegenwart prägen. Zu den weiteren Nominierten zählen etwa die Kuratorin Susanne Pfeffer, die Medienkünstlerin Hito Steyerl oder das indonesische Kollektiv Ruangrupa, das die kommende Documenta leitet.

Außerdem in der Dezemberausgabe von Monopol: Eine Reportage über den einstigen Shootingstar des Kunstmarktes Christian Rosa, der Kunstwerke gefälscht haben soll, sowie ein Portfolio mit Fotografien von LaToya Ruby Frazier.