Monopol-Podcast

Manga-Kultur: Die Helden von nebenan

In Japan sind Mangas fester Bestandteil der visuellen Kultur und spielen auch in der Kunst eine große Rolle. Im neuen Monopol-Podcast geht es um die wachsende Szene in Deutschland und die Faszination der gezeichneten Geschichten

Japan ist der Ursprung der Manga-Kultur. Nirgendwo sonst gibt es eine solche Nachfrage und Vielfalt der Bildwelt wie dort. Als echter Fan von Comics und Graphic Novels muss man also die Reise antreten und sich selbst einen Eindruck von der lebendigen Szene machen.

Während in Europa gezeichnete Geschichten noch immer als Teil der Subkultur gelten, sind Mangas in Japan tief im Mainstream und in der Kultur verankert. Sie werden staatlich gefördert und in Museen ausgestellt. Um die Faszination dieses Genres geht es auch in der neuen Folge des Monopol-Podcasts in Zusammenarbeit mit Detektor FM und der japanischen Fremdenverkehrszentrale.

Zu Wort kommt unter anderem Christina Plaka. Die Zeichnerin hat zwei Jahre lang als einzige Europäerin im ersten Manga-Master-Studiengang im japanischen Kyoto studiert. Inzwischen leitet sie die erste Manga-Zeichenschule Deutschlands in Offenbach.

"Alltägliche Charaktere werden zu Helden"

Sie ist überzeugt davon, dass Mangas langfristig auch in Deutschland fester Bestandteil der Jugendkultur sein werden. Nach dem ersten Boom in den 2000er-Jahren hält der zweite nun seit rund vier Jahren an. Einzigartig an den japanischen Comics findet sie besonders die Narrative: "Im Manga werden alltägliche Charaktere zu Helden", sagt Christina Plaka. "Jede Figur hat einen eigenen Traum und ein Ziel, und die Reise mit diesem Charakter ist eine aufregende Erfahrung."

Line Hoven ist Illustratorin und Comic-Zeichnerin und erzählt im Podcast ebenfalls von ihrer Beziehung zu den vielseitigen Bildern. Sie mag es besonders, humorvolle Details in ihre Werke einzuarbeiten, zum Beispiel in der Serie "Paargespräche", die berühmte Paare aus der Geschichte zeigt.

Hoven sieht die Entwicklung für Comics und Graphic Novels in Deutschland positiv. "Es ist schön, wie Graphic Novels in den letzten Jahren mit offenen Armen vom Literaturbetrieb aufgenommen wurden", sagt sie.

Mit Moderatorin Sara Steinert spricht Line Hoven außerdem über ihre Arbeit mit einer besonderen Kratztechnik, und Christina Plaka vergleicht die deutsche Manga-Kultur mit der in Japan.