Cáceres

Museum der Sammlerin Helga de Alvear eingeweiht

Der spanische König Felipe und Königin Letizia haben in Cáceres im Westen des Landes das Museum der deutsch-spanischen Galeristin und Kunstsammlerin Helga de Alvear eingeweiht

Ein Tipp für die Zeit, wenn wir wieder bedenkenlos reisen können: Im spanischen Cáceres, gelegen auf halbem Wege zwischen Madrid und Lissabon, hat das Museum für Zeitgenössische Kunst Helga de Alvear eröffnet, das eine der profiliertesten Privatsammlungen Europas beheimatet.

Nach der Eröffnungszeremonie und einem Rundgang durch das etwa 5000 Quadratmeter große Haus, bei dem er Werke weltberühmter Künstler wie Pablo Picasso, Wassily Kandinsky und Ai Weiwei bewunderte, schrieb König Felipe am Donnerstag ins Gästebuch des Museums: "Cáceres und (die Region) Extremadura können sich glücklich schätzen, hier dieses großartige Museum zu haben, das eine der außergewöhnlichsten Kunstsammlungen Spaniens beherbergt."

Die riesige, aus 60 000 roten Kristallen bestehende Skulptur "Descending Light" des Chinesen Ai Weiwei wird ständig in der Eingangshalle des "Museo de Arte Contemporáneo Helga de Alvear" thronen. Daneben wird das Publikum in Cáceres unweit der Grenze zu Portugal ab Freitag weitere rund 200 Kunstwerke der Sammlung von de Alvear bewundern können. Die meisten der Objekte sollen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden.

In dem Museum für zeitgenössische Kunst sind zunächst unter anderem Arbeiten von Olafur Eliasson, Dan Graham, Joseph Beuys, Thomas Hirschhorn, Tacita Dean oder Katharina Grosse zu sehen. Das Gebäude selbst ist ebenfalls bemerkenswert: Der nach fünf Jahren fertiggestellte Bau des Architekten Emilio Tuñón ist spanischer Kandidat für die diesjährige Ausgabe des renommierten europäischen Architekturpreises Mies van der Rohe.

Geboren in Rheinland-Pfalz

Die 1936 im rheinland-pfälzischen Kirn als Helga Müller geborene Helga de Alvear ging 1958 mit 21 Jahren nach Spanien, wo sie wenig später den Architekten Jaime de Alvear heiratete. Während ihrer Arbeit für die Kunsthändlerin Juana Mordó lernte sie Künstler wie Eduardo Chillida und José Guerrero kennen, 1995 eröffnete sie in Madrid ihre eigene Galerie mit einem Schwerpunkt auf Fotografie, Video und Installation und gehört schon seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Kunsthändlerinnen Spaniens.

De Alvear, die sich seit Langem mit großem Engagement für die spanische Kunstszene einsetzt, stiftet ihre Sammlung – sie umfasst 3000 Werke von 500 Künstlern wie Joseph Beuys, Dan Flavin, Josef Albers, Paul Klee, Nan Goldin, Jenny Holzer, Anish Kapoor, Philippe Parreno und Gordon Matta-Clark – der Stadt. Außerdem wird der vom Studio Tuñón Arquitectos realisierte Bau freien Eintritt bieten. De Alvears Mission: Sie möchte zeitgenössische Kunst allen Menschen zugänglich machen.  2014 erhielt die in ihrer Wahlheimat vielfach ausgezeichnete 84-Jährige das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihre Arbeit im kulturellen Austausch.