Ukrainekrieg

Museum Berlin-Karlshorst will Deutsch-Russischen Beinamen ablegen

Das bisher als Deutsch-Russisches Museum bekannte Museum Berlin-Karlshorst will einen Schriftzug zu den Nationalitäten vor dem Haus entfernen und künftig unter seinem eingetragenen Namen firmieren

"Wir werden ihn nächste Woche überbauen. Dort steht dann: Ort der Kapitulation, Mai 1945", sagte der Museumsdirektor Jörg Morré der "Berliner Zeitung" (Montag). Das Museum hatte im Februar die Wörter "Deutsch-Russisches" im Namensschild vor dem Haus überklebt und zuletzt angekündigt, ab sofort den im Vereinsregister eingetragenen Namen Museum Berlin-Karlshorst zu benutzen.

Die alte Bezeichnung spiegele die Arbeit des Hauses unzureichend wider, hieß es in einer Mitteilung. "Wir erinnern an alle sowjetischen Opfer des deutschen Vernichtungskrieges, unabhängig von deren Nationalität". Schon länger habe man Diskussionen über den Namen geführt. Zu den Mitgliedern des Trägervereins des Museums gehören neben Russland und Deutschland auch die Ukraine und Belarus.

In dem historischen Gebäude unterzeichneten die Oberbefehlshaber der Wehrmacht in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 vor Vertretern der Sowjetunion, der USA, Großbritanniens und Frankreichs die bedingungslose Kapitulation Deutschlands als Ende des Zweiten Weltkriegs.

Anlässlich des Gedenktages zum Kriegsende am Sonntag (8. Mai) wolle sich das Museum auf seine museale Aufgaben beschränken, sagte Morré der Zeitung. Es gebe Führungen und eine Mahnung für den Frieden. Grund dafür sei der Ukraine-Krieg: "Es sind ja die Länder, die in unserem Trägerverein sitzen, die gegeneinander Krieg führen: Russland unterstützt von Belarus gegen die Ukraine. Wenn geschossen wird, wird nicht mehr miteinander geredet."