Radiobeitrag

Das andere Amerika

Kuratorin Janice Mitchell
Foto: Tilley Harris

Kuratorin Janice Mitchell

Das Museum Ludwig in Köln vereint die großen Namen der US-amerikanischen Nachkriegskunst. Die Ausstellung "Mapping The Collection" zeigt nun, welche Werke bisher im Kanon gefehlt haben -  und warum man sie unbedingt kennenlernen sollte

Das Museum Ludwig in Köln ist berühmt für seine Sammlung US-amerikanischer Kunst aus den 1960er und -70er Jahren und für große Namen wie Andy Warhol, Robert Rauschenberg und Donald Judd. Eine neue Ausstellung beschäftigt sich jedoch mit den Werken, die im Kanon bisher fehlen: Weibliche Positionen, sowie Kunst von afro- und lateinamerikanischen Künstlerinnen und Künstlern und von native Americans zum Beispiel. In einem zweijährigen Forschungsprojekt haben Kuratorin Jan­ice Mitchell und ihr Team recherchiert, wie man die Geschichte der Nachkriegskunst in den USA noch erzählen könnte, und lässt die Entdeckungen innerhalb und außerhalb der Sammlung nun in der Gruppenschau "Mapping The Collection" mit den Blockbustern des Museums in einen Dialog treten. Außerdem werden die Exponate in den politischen Kontext gestellt, sodass sie nicht im luftleeren Raum hängen. Die Bürgerrechtsbewegung, der Vietnamkrieg und der Kampf um demokratische Teilhabe von Minderheiten spielen bei der Entstehung der Arbeiten eine zentrale Rolle. 

Im Gespräch mit Moderatorin Yvi Strüwing schildert Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr bei Detektor FM ihren Eindruck von der Ausstellung und die Relevanz von kritischer Selbsthinterfragung von Museen. "Mapping The Collection" ist noch bis zum 11. Oktober im Museum Ludwig in Köln zu sehen.