Stellungnahme

Museumsdirektoren richten Appell an Klima-Aktivisten

"Unterschätzen die Fragilität der unersetzbaren Arbeiten": Direktorinnen und Direktoren wichtiger internationaler Museen kritisieren die sich häufenden Angriffe von Klimaaktivisten auf Kunstwerke

Nachdem es in den vergangenen Wochen vermehrt zu Aktionen von Klimaaktivistinnen und -aktivisten in Museen kam, bei denen sich Personen an die Rahmen von Kunstwerken klebten oder die hinter Glas geschützten Objekte mit Suppe und Brei bewarfen, äußerten sich Direktorinnen und Direktoren namhafter Museen kritisch. In einer Stellungnahme, die am vergangenen Mittwoch auf der Website des internationalen Museumsverbandes Icom veröffentlicht wurde, hieß es, die Aktivistinnen und Aktivisten unterschätzten "die Fragilität dieser unersetzlichen Arbeiten, die es als Weltkulturerbe zu bewahren" gelte. Diese "riskante Gefährdung" habe die Museumleitungen, denen die Werke anvertraut worden seien, zutiefst erschüttert. 

Unterzeichnet wurde der Appell von den Führungsriegen einiger der renommiertesten Museen weltweit, etwa vom Leiter des British Museum in London, Hartwig Fischer, der Generaldirektorin des Louvre in Paris, Laurence des Cars, Miguel Falomir vom Prado in Madrid sowie die Spitzen der New Yorker Institutionen Metropolitan Museum of Art, MoMA. Whitney Museum of American Art und Guggenheim.

"Museen sind Orte, an denen Menschen unterschiedlichster Hintergründe in einen Dialog treten können und die gesellschaftliche Diskurse ermöglichen", hieß es weiter in dem Schreiben. Die nach der Icom der offiziellen Museumsdefinition festgehaltenen Kernaufgaben der Institutionen, das "Sammeln, Forschen, Vermitteln und Bewahren", seien heute wichtiger denn je. Zum Schluss formulierten die Autorinnen und Autoren noch einen Selbstanspruch: "Wir setzen uns weiter für den unmittelbaren Zugang zu kulturellem Erbe ein. Wir werden Museen als Freiräume gesellschaftlicher Verständigung erhalten."