Potsdam

Nach Attacke: Kunst an Garnisonkirche soll geflickt werden

St. Javellin an der Stiftung Garnisonkirche am Morgen nach dem Anschlag
Courtesy die Künstlerin

St. Javellin an der Stiftung Garnisonkirche am Morgen nach dem Anschlag

Nach der Zerstörung eines Kunstwerks an der Baustelle der Potsdamer Garnisonkirche soll das Großplakat mit dem Porträt einer ukrainischen Flüchtlingsfrau sichtbar geflickt und wieder aufgehängt werden

Das beschädigte Großplakat müsse so schnell wie möglich repariert werden, sagte Künstlerin Julia Krahn am Freitag laut Mitteilung. "Nicht die Bilder erneuern, oder austauschen, sondern sichtbar flicken", betonte Krahn. "Die Wunde soll uns daran erinnern, was tausende Menschen jeden Tag erleiden, nicht nur in fernen Ländern, sondern auch hier bei uns."

Der Sprecher der Stiftung Garnisonkirche, Wieland Eschenburg, rief zu Spenden für die Reparatur des Kunstwerks auf. "Gerade aufgrund der Geschichte unseres eigenen Ortes setzen wir uns für eine wehrhafte Demokratie und die Freiheit der Kunst ein", hieß es in der Mitteilung der Stiftung.

Nach den Ermittlungen der Polizei hatte ein 40-Jähriger aus der Ukraine in der Nacht zum Sonntag am Baugerüst des Kirchturms das Gesicht der Flüchtlingsfrau aus dem 19 Meter langen Großplakat geschnitten und ein eigenes Plakat mit einer Botschaft zum Ukraine-Krieg eingesetzt. Dem Mann werden weitere prorussische Propagandadelikte im Stadtgebiet vorgeworfen. So soll er vergangene Woche auf dem Turm des alten Landtags auf dem Brauhausberg eine russische Fahne und Kriegssymbole angebracht haben.