CSD in Berlin

Niemals aufhören

50 Jahre nach den Aufständen von Stonewall feierte sich die queere Szene auf den Straßen Berlins. Der Christopher Street Day 2019 gab sich aber auch politisch wie selten

Party kann Berlin ja, aber Hunderttausende Menschen auf der Straße sind auch für die deutsche Hauptstadt etwas besonderes. Am gestrigen Samstag fand bei strahlendem Sonnenschein und knapp 30 Grad der Berliner Christopher Street Day statt, dessen glitzernde und regenbogenbunte Parade vom Ku'Damm in Charlottenburg bis zum Brandenburger Tor zog.

Zu feiern gab es einiges: 50 Jahre Stonewall Riots in New York, 40 Jahre Berliner CSD. Der diesjährige Umzug stand unter dem Motto "Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme". Die Teilnehmer erinnerten an die frühen Aktivistinnen und Aktivisten der LGBTQI*-Bewegung - aber auch daran, dass es noch viel zu tun gibt. Auf der diesmal besonders politischen Parade ging es unter anderem um Klimapolitik, den Kampf gegen rechts und den Schutz queerer Flüchtlinge in Deutschland. Im Jubiläumsjahr des CSD richtete sich der Blick vieler Aktivisten auf die Kämpfe der Gegenwart. Mit 300.000 Teilnehmern wurde laut Veranstalter außerdem ein neuer Rekord aufgestellt.

Neben der offiziellen CSD-Parade, die einigen trotz allem zu kommerziell geworden ist, gab es auch zahlreiche kleinere Märsche in der Stadt, zum Beispiel den "Radical Queer March" in Kreuzberg.