Architekt

Albert Speer junior mit 83 Jahren gestorben

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Architekt Albert Speer junior zeigt 1966 auf einer Bauschau in Bonn eine Ausstellung über die Planung von Satellitenstädten

Er war weltweit gefragt. Besonders am Herzen lag Albert Speer junior, Städte für Mensch und Umwelt verträglich und nachhaltig zu gestalten. Nun ist der Architekt mit 83 Jahren gestorben

Der international bekannte Architekt Albert Speer junior ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Das teilte die Firma AS&P (Albert Speer und Partner) in Frankfurt mit. Speer starb demnach am Freitagnachmittag in Frankfurt plötzlich und unerwartet im engsten Familienkreis. Für AS&P war er noch bis Ende 2016 Geschäftsführer. Speer, Sohn des gleichnamigen Chefarchitekten und Rüstungsministers des NS-Diktators Adolf Hitler, war weltweit aktiv und machte sich mit Großprojekten einen Namen.

Speer junior versuchte, seine Philosophie von einer umweltgerechten, nachhaltigen Stadtplanung umzusetzen - mit möglichst geringem Flächenverbrauch und energieeffizienten Bauten. Ob in Deutschland, anderen europäischen Ländern, Asien oder Afrika: Nach Speers Ansicht konnte überall "intelligent" gebaut werden.

Von seinem Tod hatte zuerst "Bild" berichtet. Demnach stürzte Speer am Donnerstag in seiner Frankfurter Wohnung und brach sich unter anderem die Hüfte. Trotz Operation sei er einen Tag später im Krankenhaus gestorben.

Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) betonte, Speer sei ein "Querdenker" und einer der bedeutendsten Stadtplaner seiner Generation gewesen. "Er hat Frankfurt geprägt." Feldmann verwies unter anderem auf die Entstehung des bekannten Museumsufers am Main. Beteiligt war Speer in seiner Wahlheimat auch am Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) im Osten der Stadt.

Speer, dessen Großvater und Urgroßvater auch schon Architekten waren, war sehr daran gelegen, in Medien und Öffentlichkeit nicht mit seinem Vater in Verbindung gebracht zu werden, wie er der dpa zu seinem 75. Geburtstag sagte. Dennoch konnte er dem Schatten seines Vaters kaum entrinnen. Und Speer junior stellte sich seiner Familiengeschichte, beteiligte sich zum Beispiel an einem dreiteiligen Doku-Drama von Heinrich Breloer über seinen Vater, das die ARD 2005 ausstrahlte.

Geboren wurde Speer 1934 als ältestes von sechs Kindern in Berlin. Er absolvierte eine Schreinerlehre, machte das Abitur nach und studierte dann in München Architektur. 1964 gründete er sein eigenes Büro, es folgten zahlreiche Auszeichnungen. Speer war seit 1970 auch Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung und seit 2008 Mitglied im Kuratorium Nationale Stadtentwicklungspolitik.