Das Hitze-Symbolbild ist eine unterschätzte Stilrichtung der Fotografie: Sobald in Deutschland das Thermometer über die 30-Grad-Marke klettert, quellen die Bildkanäle der Nachrichtenagenturen und Fotoplattformen vor Hitzeszenarien über. Bei den gegenwärtigen Rekordtemperaturen in Europa überwiegt eine Ästhetik von tieforangeroter Apokalypse-Stimmung, die an Wüstenplaneten und das Eintreffen der alarmierendsten Klima-Prognosen denken lässt. Wer seine Berichterstattung mit diesen Glutsonnen-Bildern unterlegt, sagt nicht Sommer, der sagt: Vorhölle.
Das stilistische Gegenstück ist die fotografierte Überlebensstrategie und da wird es dann besonders entfesselt: Bratpfannen als Sonnenschutz, Hutbürger mit verstörendem Sonnenbrillen-Hinterkopf und Cocktailschlürfer im Eissarg. Nicht zu vergessen die obligatorischen Poolbilder in allen Variationen und Perspektiven - in diesem Jahr mit der Tendenz zum Fußfetisch. Und wenn es ums ausreichende Wassertrinken bei Hitze geht, muss man immer noch das Gefühl bekommen, dass Frauen das mit den Wassergläsern und -flaschen noch nicht ganz verstanden haben. Entweder kippen sie sich das Wasser neben den Mund oder sie halten sich die Flasche gegen den Kopf, oder sie scheinen von den Plastikbehältern so erregt zu sein, dass sie in ihren sinnlichen Posen das Trinken vergessen.
Bevor ein Temperatursturz dieses fotografische Wetterphänomen wieder verschwinden lässt, sehen Sie hier eine Auswahl der skurrilsten Hitzebilder.