Protest gegen häusliche Gewalt

Nur weil ich eine Frau bin

Auf der ganzen Welt protestieren Menschen gegen häusliche Gewalt gegen Frauen. In Mailand hat ein Künstler für eine drastische Plakatkampagne Politikerinnen zu Opfern gemacht

Nach Angaben von Frauenorganisationen stirbt in Italien alle 72 Stunden eine Frau durch Gewalt eines ihr bekannten Mannes, meist des Partners. Drei der vier sogenannten Femizide finden zu Hause statt. Alexsandro Palombo will auf dieses Unrecht hinweisen und hat deshalb in Mailand eine drastische Plakataktion gegen häusliche Gewalt gestartet: An mehreren Orten hat er Porträts von Angela Merkel, Hillary Clinton, Alexandria Ocasio-Cortez, Michelle Obama und Brigitte Macron aufgehängt. Die Gesichter der Politikerinnen und First Ladys sind mit Blutspritzern und blauen Flecken übersät, über ihren Köpfen steht "Just because I am a Woman" (Nur weil ich eine Frau bin). 

Die Bilder hängen schon seit November, als in Rom Zehntausende gegen häusliche Gewalt auf die Straße gingen. In Lateinamerika, Spanien, Frankreich und eben in Italien finden regelmäßig Massendemonstrationen gegen Femizide statt. "Es hat etwas gedauert, doch jetzt explodiert gerade das Interesse an der Kampagne", sagte eine Sprecherin Palombos am Donnerstag. Die Plakate würden in der norditalienischen Stadt so lange hängen bleiben, bis sie von anderen überklebt würden.