Berlinale-Film

Oscar-Gewinner Benigni sieht Pinocchio als Symbol für Fake News

Für den italienischen Schauspieler und Oscar-Gewinner Roberto Benigni ("Das Leben ist schön") ist die mit ihm verfilmte Pinocchio-Geschichte immer noch aktuell - das gelte gerade in Zeiten der Fake News

"Pinocchio ist ein Symbol, auch in Italien. Wenn die Menschen auf den Straßen gegen lügende Politiker protestieren, halten sie Poster mit Pinocchio und den Namen der Politiker darauf hoch", sagte der 67-Jährige der dpa Montag am Rande der Berlinale. Viele Staatenlenker hätten eine lange Pinocchio-Nase vom Lügen. Für die seiner Meinung nach größte Nase verwies Benigni in Richtung der USA.

"Es ist für mich ein grundlegend wichtiges Buch", sagte Benigni zuvor bei der Vorstellung des Films am Sonntag auf der Berlinale. "Es ist auch ein Buch für Erwachsene, es ist ein großer Roman." Benigni ("Das Leben ist schön") spielt darin Geppetto, den Erbauer und die Vaterfigur der kleinen Holzpuppe. Regie führte Matteo Garrone ("Dogman", "Gomorrha"). Der Film läuft in der Sparte Special Gala und wurde am Sonntagnachmittag im Berlinale-Palast gezeigt.

Benigni sagte, er sei wohl der einzige Schauspieler auf der Welt, der sowohl Pinocchio als auch Geppetto gespielt habe. "Es ist wirklich ein Wunder", betonte er und spielte auf seine 2002er Verfilmung von "Pinocchio" an, bei der er Regie geführt und die Hauptrolle gespielt hatte.

Schwung kam in die Pressekonferenz auch durch den jungen Pinocchio-Darsteller Federico Ielapi, der neben Weltstar Benigni saß und selbstbewusst Fragen beantwortete. So sagte er rückblickend über sein Alter Ego: Auch wenn er immer wieder frech gewesen sei - "am Ende ist Pinocchio ein gutes Kind".