New York

Paola Pivis Freiheitsstatue auf High Line setzt Einwanderern ein Denkmal

In Sichtweite des Originals hat New York nun eine zweite Freiheitsstatue – mit Comic-Gesicht. Das Werk von Paola Pivi im High-Line-Park erzählt von Erfahrungen der Einwanderer

Das fünf Meter hohe Kunstwerk der italienischen Künstlerin Paola Pivi namens "You know who I am" ziert seit kurzem die High Line, eine zum Park umgewandelte frühere Hochbahntrasse im Südwesten Manhattans, und soll noch bis zum März 2023 zu sehen sein.

In diesem Zeitraum soll die Bronzekopie der neoklassizistischen "Lady Liberty" des französischen Bildhauers Frédéric-Auguste Bartholdi, die bei Besuchern bereits zum beliebten Foto-Objekt geworden ist, sechs verschiedene Cartoon-Masken tragen. Sie alle tragen die Gesichtszüge der von Norbu, denn indischen Adoptivsohn der Künstlerin. Die 51-Jährige und ihr Mann hatten den Jungen vor zehn Jahren in einem tibetanischen Kinderdorf kennengelernt, und sie mussten einen langen Rechtsstreit um das Sorgerecht führen, der bis zum Obersten Gerichtshof Indiens ging.

"Bei den Anhörungen interessierte sich Norbu sehr für die Freiheitsstatue als Symbol für Menschenrechte und Freiheit – und für seine eigene", erzählte Paola Pivi der "New York Times". "Er war fasziniert von der Statue und wollte sie sehen."

"Einwanderung ist ein Thema, das viele Leben berührt, und 'You know who I am' thematisiert diese Erfahrung auf zugängliche und sogar spielerische Weise", sagte Cecilia Alemani, Chefkuratorin des High-Line-Programms, der Zeitung. Pivis Arbeit sei "eine Einladung, über die einzelnen Menschen nachzudenken, deren kollektive Erfahrungen – sowohl hoffnungsvoll als auch herausfordernd – die Realität der Einwanderung in den Vereinigten Staaten ausmachen".