Heftige Kritik

Paris reagiert sauer auf möglichen Rembrandt-Kauf der Niederlande

Der Alleingang der Niederlande beim möglichen Kauf zweier Rembrandt-Bilder für 160 Millionen Euro ist in Paris auf heftige Kritik gestoßen

Frankreichs Kulturministerin Fleur Pellerin habe bei ihrer niederländischen Kollegin Jet Bussenmaker in einem Telefonat um Erklärungen gebeten, schrieb die französische Tageszeitung "Figaro" am Donnerstag. Anfang der Woche hatten die niederländische Regierung und das Reichsmuseum in Amsterdam bekanntgegeben, dass sie die Kaufsumme für die Werke, die sich noch im Besitz der französischen Familie Rothschild befinden, je zur Hälfte tragen wollen.

Die Ganzfigurenporträts, die den jungen Maerten Soolmans und seine Frau Oopjen Coppit darstellen, hätten ursprünglich für jeweils die Hälfte des Kaufpreises gemeinsam mit dem Pariser Louvre erworben werden sollen. Die Familie Rothschild hatte dem Museum die Gemälde, die zu Rembrandts Hauptwerken gehören, zum Kauf angeboten; dieses konnte die horrende Summe jedoch nicht alleine aufbringen. Als mögliche Lösung schlug der Louvre deshalb dem Rijksmuseum vor, die Bilder anteilig zu kaufen und beide als unzertrennliches Paar abwechselnd in der jeweiligen Hauptstadt auszustellen. Wie der "Figaro" aus dem Umfeld der Kulturministerin erfuhr, seien mehrere bedeutende französische Mäzene an dem Kauf interessiert.