Humboldt Forum

Parzinger: Eintrittsfreiheit für Museen großer Schritt vorwärts

Der für das Berliner Humboldt Forum diskutierte kostenlose Zugang ist aus Sicht von Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, ein gutes und wichtiges Zeichen

"Eintrittsfreiheit ist ein großer Schritt vorwärts", sagte Parzinger am Dienstag in Berlin. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte sich bereits für einen offenen Zugang im Humboldt Forum ausgesprochen, Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) plädiert außerdem für einen freien Eintrittstag pro Monat in den städtischen Museen. "Wir werden nicht außen vor bleiben, wenn es einen eintrittsfreien Tag pro Monat gibt", kündigte Parzinger für die Museen der Stiftung an.

Das Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Schloss soll im November in einem ersten Schritt eröffnet werden. Damit werden erste Teile des umstrittenen Baus noch im Humboldt-Jahr nutzbar gemacht. Der Namensgeber und Forscher Alexander von Humboldt war am 14. September vor 250 Jahren in Berlin geboren worden. Um diesen Termin ist ein Festakt im Schloss vorgesehen.

In dem für 600 Millionen Euro geplanten Kultur- und Museumszentrum sollen vor allem die ethnologischen und asiatischen Sammlungen der Stiftung gezeigt werden. Zudem wird der Bau von der Humboldt-Universität und dem Stadtmuseum Berlin bestückt.

Als weitere "Meilensteine 2019" nannte Parzinger das Richtfest für den ersten Bauabschnitt im Pergamonmuseum (Mai), die Eröffnung der James-Simon-Galerie als zentralem Zugang zur Museumsinsel im Herzen Berlins (Mitte 2019) sowie im Herbst den Spatienstich für das geplante Museum des 20. Jahrhunderts.

Die von Bund und Ländern getragene Stiftung Preußischer Kulturbesitz gilt als eine der weltweit führenden Kulturinstitutionen. Zur Stiftung gehören die Staatlichen Museen mit 19 Einrichtungen, Staatsbibliothek, das Geheime Staatsarchiv, das Ibero-Amerikanische Institut sowie das Staatliche Institut für Musikforschung.

Ein Höhepunkt des kulturellen Ausstellungsjahres wird der Konkurrenzkampf zweier verwandter Maler. Rund 100 Arbeiten zeigen das Schaffen von Andrea Mantegna (um 1431-1506) und seinem Schwager Giovanni Bellini (um 1435-1516). In der Gemäldegalerie werden die beiden Meister der italienischen Renaissance von Anfang März bis Ende Juni gegenübergestellt.

Zum Geburtstag von Humboldt präsentiert die Staatsbibliothek, die seinen wissenschaftlichen Nachlass verwahrt, an drei Tagen im September seine neun amerikanischen Reisetagebücher zusammen mit anderen Autographen aus dem Nachlass des Forschers und Gelehrten.