Ist es noch Theater, wenn Flüchtlinge, die in Athen gestrandet sind, aus dem Gedächtnis und in ihrer Muttersprache einen Text von Franz Kafka aufsagen? Solche doppelbödigen Spiele mit der Idee von Texten und Bühnen prägen die Arbeit des Künstlers Peter Friedl. Sein Film "Report", der das Experiment dokumentiert und zum ersten Mal auf der Documenta 14 in Kassel und Athen gezeigt wurde, bildet nun auch das Zentrum der Ausstellung "Teatro" in der Kunsthalle Wien. Mit dem Kafka-Projekt fragt der gebürtige Österreicher, der in Berlin lebt, nach der Bedeutung von Identität und Sprache. Was passiert, wenn ein Text durch ein Individuum mit seinen ganz eigenen Erfahrungen gefiltert wird?
Auch in seinen Modellen geht es Peter Friedl um die Erzählungen, die durch das Theater möglich - oder unmöglich - werden. In seiner Installation "The Dramatist (Black Hamlet, Crazy Henry, Giulia, Toussaint)" von 2013 bringt er Figuren aus verschiedenen Kontexten und Zeiten als Marionetten zusammen. Auch die Arbeit "Teatro Popular" arbeitet mit Puppen als Stellvertreter für historische Persönlichkeiten. Im Ausstellungsraum schauen sie die Besucher schweigend an. Aber theoretisch könnte man sie bei den Fäden packen und einen ganz neuen Dialog über Geschichte in Gang setzen.
Monopol verlost 3x2 Karten für die Ausstellung "Peter Friedl. Teatro" in der Kunsthalle Wien. Für die Teilnahme an der Verlosung bitte eine E-Mail mit dem Betreff "Peter Friedl", dem Vor- und Nachnamen sowie der vollständigen Adresse bis Donnerstag, 18. April, um 14 Uhr, an info(at)monopol-magazin.de schicken. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt. Die Karten sind für den Ausstellungszeitraum bis zum 9. Juni gültig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.