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Zwischen den Identitäten

Der Hamburger Fotograf Peter Hönnemann begleitet in seiner Serie "Transmission" Menschen, die von einer Geschlechtsidentität zur anderen wechseln

Transmission beschreibt in der Physik den Durchgang von Strahlen durch ein Medium. Wenn etwa Licht ein Medium durchquert, wird dabei ein Teil absorbiert, ohne dass sich die Frequenz ändert. "Transmission" heißt auch eine Serie Peter Hönnemanns; sie zeigt Verwandlungen ohne Verlust. Der Hamburger Fotograf porträtiert Menschen zuerst in ihrer täglichen Erscheinung im Atelier. Anschließend lichtet er sie in der von ihnen geschaffenen Version ihrer selbst ab: in prunkvollen, prächtigen Kostümen, an Orten, die exemplarisch für die Inszenierung von Macht und Schönheit sind, etwa in der Skulpturenhalle des Pariser Louvre oder dem prunkvollen Place du Trocadéro, einst angelegt für die Weltausstellung 1867.

Die Aufnahmen im Studio erscheinen dabei ebenso inszeniert wie die meist in schwarz-weiß gehaltenen Darstellungen der fantastischen Figuren, deren Theatralität allein schon durch die Fluchtlinien und den symmetrischen Aufbau der Umgebungen ausgedrückt werden. Gleichzeitig wirken auch diese Personae nahbar, würdevoll, wunderschön und beeindruckend zugleich.

Von beiden Versionen der Protagonisten ist keine weniger leuchtend, weniger wahr und weniger authentisch. Stattdessen zeigt "Transmission" Fluidität als Charaktereigenschaft des Menschen.