"In seinen Installationen und Performances, in denen Zeichnungen eine skulpturale Präsenz erhalten und der Raum der Fantasie buchstäblich entfesselt wird, zeigt Petrit Halilaj, wie Erfahrungen von Schmerz untrennbar mit Momenten der Freude, Zärtlichkeit und Verbundenheit verbunden sind", heißt es in der Begründung der Jury zum Nasher Prize. Halilaj, der gerade eine große Ausstellung im Hamburger Bahnhof in Berlin zeigt, wurde 1986 im Kosovo geboren und musste wegen des dortigen Krieges als Kind mit seiner Familie flüchten. Die Erinnerungen und die Mythen aus seinem Heimatland prägen bis heute seine künstlerische Arbeit.
In einem großen Porträt beschrieb Monopol-Redakteur Sebastian Frenzel seine künstlerische Arbeit kürzlich so: "Der 39-Jährige ist ein Erbauer von Welten, deren Fundament seine Biografie, die Geschichte seiner Heimat und die kulturellen und politischen Spannungen der Region bilden. Und er ist ein Traumfänger, dessen Skulpturen, Videos und Installationen spekulative Brücken schlagen zwischen Generationen, Geschlechtern, Ideologien und kulturellen Kontexten, zwischen dem, was war, und dem, was möglich ist."
Mit 100.000 US-Dollar ist der Nasher Prize eine der höchstdotierten Kunstpreise der Welt. Laut seiner Galerie Chert Lüdde hat Petrit Halilaj bereits angekündigt, das Geld der Hajde! Foundation für Kunst und Kultur zu spenden, die er zusammen mit seiner Schwester, der Kuratorin Hana Halilaj, im Kosovo gegründet hat.
Die Auszeichnung des Nasher Sculpture Center in Dallas, Texas, richtet sich an lebende Künstlerinnen und Künstler, die "Exzellenz in zeitgenössischer Skulptur" erlangt haben. Frühere Preisträgerinnen und Preisträger sind Otobong Nkanga, Theaster Gates, Isa Genzken, Pierre Huyghe und Doris Salcedo.