Russisches Kunstkollektiv

Polizeieinsatz bei Pussy Riot: Alle wieder frei

 Ein Mitglied von Pussy Riot bei einem Benefiz-Konzert gegen häusliche Gewalt
Foto: dpa

Ein Mitglied von Pussy Riot bei einem Benefiz-Konzert gegen häusliche Gewalt

Nach der Festnahme von 13 Menschen bei einem Fotoshooting der russischen Punkband Pussy Riot sind alle wieder auf freien Fuß

Die Musikerin Nadeschda Tolokonnikowa veröffentlichte am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter ein Video, das die Gruppe nach ihrer Freilassung in St. Petersburg zeigen soll. "Freiheit", schrieb die 30-Jährige dazu. Auch sie sei für mehrere Stunden in Polizeigewahrsam genommen worden. Der Hintergrund für den Einsatz der Beamten am Montagabend war zunächst unklar.

Zuvor hatte die feministische Punkband mitgeteilt, dass die Polizei Dreharbeiten für ein neues regierungskritisches Video mit dem Titel "Rage" im Kinostudio Lenfim gestoppt habe. Der Vorwurf laute, das Video sei illegal, weil es Homosexualität propagiere und extremistisch sei, schrieb Tolokonnikowa. Der Punksong handele vom Widerstand gegen die Machthaber in Russland und gegen Polizeigewalt.

Tolokonnikowa, die wegen einer Protestaktion gegen Kremlchef Wladimir Putin in einer Kirche schon im Straflager saß, gilt als Frontfrau von Pussy Riot. Die Gruppe gibt international Konzerte und sorgt immer wieder mit radikaler Videokunst für Aufsehen.