Kunstwerk vor Klimagipfel

Schlechte Luft auf Reisen

Im September kämpfte sich noch Greta Thunberg in New York durch die "Pollution Pods", jetzt steht das Kunstwerk zur Simulation von Luftverschmutzung während der Klimakonferenz in Madrid

Wenn die Vereinten Nationen Kunst fördert oder geschenkt bekommt, kann es schnell plakativ oder hochsymbolisch werden. Schließlich soll eine Botschaft verbreitet werden, bitte auch über kulturelle Barrieren hinweg. Mit viel Symbolik arbeitet der britische Künstler Michael Pinsky nicht – eine Botschaft gibt es trotzdem: Der Erde geht die Luft aus.

In der von der Weltgesundheitsorganisation geförderten Installation "Pollution Pods" – fünf geodätische Kuppeln aus Holz und biologisch abbaubaren Kunststoffmembranen – kann man Simulationen der Luft und deren Verschmutzung riechen, von Peking über Neu-Delhi und Sao Paolo bis zur relativ sauberen Luft von London und Trondheim.

Im September standen die "Pollution Pods" vor dem UN-Klimagipfel in New York, da hat auch die Aktivistin Greta Thunberg das Kunstwerk besucht. Jetzt sind sie in auf der Klimakonferenz in Madrid zu sehen. 

"Kunst kann alles sein, was sie will"

"Kunst kann eine Rolle in der Überwindung der Kluft zwischen der Erkenntnis des Klimawandels und der Vorbereitung darauf übernehmen", sagt Pinsky. "Kunst kann alles sein, was sie will: propagandistisch, werberisch, beschaulich, attraktiv, abweisend, anziehend – auch aktivistisch."

Schadstoffe wie Ozon, Feinstaub, Stickstoff, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid sind unsichtbar und doch atmen Städtebewohner sie ein. Das Ausmaß der Gesundheitsgefährdung erfahrbar zu machen, schafft Pinsky mit seiner Installation. Er selbst sieht sich übrigens nicht als Aktivist.