Abschied aus Bonn

Rein Wolfs wird Direktor des Stedelijk Museums in Amsterdam

Rein Wolfs
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Rein Wolfs

Die Bundeskunsthalle in Bonn verliert ihren Intendanten Rein Wolfs. Der Niederländer wird zum 1. Dezember Direktor des Stedelijk Museums in Amsterdam. Eine Findungskommission soll einen Nachfolger für ihn bestimmen

"Der Weggang von Rein Wolfs ist ein großer Verlust für die Bundeskunsthalle", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) nach einer Mitteilung des Bonner Museums. "Als herausragender Ausstellungsmacher hat Rein Wolfs die Bundeskunsthalle exzellent geführt und dort ein breites und vielfältiges Ausstellungsprogramm angeboten." Mit seinen unkonventionellen Ausstellungen habe er zentrale gesellschaftliche Themen aufgegriffen und sich mutig auf wichtige Debatten eingelassen. "Damit hat er das Haus wieder zu einem bundesweiten Besuchermagneten gemacht."

Wolfs steht seit gut sechs Jahren an der Spitze des Museums. Bevor er 2013 das Ruder übernommen hatte, hatte das Haus eine Krisenzeit durchlaufen. Im vergangenen Jahr konnte es hingegen 600 000 Besucher anziehen. "In der Bundeskunsthalle habe ich den Begriff Vielfalt ganz neu zu verstehen gelernt", teilte Wolfs mit. "Einerseits im Sinne einer fast grenzenlosen Programmvielfalt und andererseits im Sinne gesellschaftspolitischer Diversität."

Am Stedelijk Museum für moderne Kunst tritt Wolfs die Nachfolge der Deutschen Beatrix Ruf an, die 2017 vorzeitig von ihrem Posten zurückgetreten war. Ruf waren Interessenkonflikte vorgeworfen worden. Eine Untersuchungskommission hatte aber später festgestellt, dass die Vorwürfe haltlos waren.

Der Aufsichtsrat des Stedelijk Museum würdigte Wolfs' große Führungs-Erfahrung, sein weltweites Netzwerk und seinen spannenden künstlerischen Kurs. Er vereinige in sich alles, was das Amsterdamer Museum brauche.