Aufregung an der DFFB

Rektor der Berliner Filmhochschule zeigt Studierenden seinen Hintern - suspendiert

Der Direktor der angesehenen Berliner Filmhochschule DFFB, Ben Gibson, ist bis auf weiteres suspendiert worden. Er hatte sich vor Studierenden der Akademie entblößt

Das berichten unter anderem die Tageszeitungen "Die Welt" und der "Tagesspiegel". Gibson, der die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) seit 2016 leitet, habe sich in einem Rundschreiben für den Vorfall entschuldigt. Demnach gibt er zu, "einen krassen Beurteilungsfehler" begangen zu haben und vor einer "kleinen Gruppe von Studierenden" seinen Po gezeigt zu haben. Vorher sei er von einer Studentin, die seine Kompetenz als Rektor der DFFB infrage gestellt haben soll, provoziert worden. Der Vorfall ereignete sich auf der Terrasse der Filmhochschule im Sony Center am Potsdamer Platz. Am Montag vergangener Woche wurde Gibson vom Kuratorium der Akademie bis auf weiteres beurlaubt. Am Freitag, 6. März, soll das Gremium über die Personalie endgültig entscheiden.

Bei der Person, die Gibson provoziert und angeschrien haben soll, handelt es sich nach übereinstimmenden Berichten um eine Studentin, die zwischenzeitlich an der konkurrierenden Filmhochschule Babelsberg in Potsdam eingeschrieben war. Der Filmkritiker Rüdiger Suchsland sagt in einem Videoblog des Magazins "Artechoc", dass diese Studentin mehrfach rechtsextreme Positionen geäußert habe. Die DFFB antwortete auf Anfrage, zu Personalfragen könne man dort keine Auskunft geben. 

Ben Gibson hatte schon vor dem Ereignis in der Kritik gestanden. Studierende hatten das Verfahren, mit dem er berufen wurde, als scheindemokratisch angegriffen. Zwar gab es, wie bereits bei Gibsons Vorgängern, eine Abstimmung in der Vollversammlung der Hochschule, doch danach wurde nicht die Person mit den meisten Stimmen berufen. Außerdem soll Gibson bereits mehrfach die Beherrschung verloren und nicht alle Filme seiner Studierenden gleichermaßen unterstützt haben.

Die Berliner DFFB, die vom Land Berlin getragen wird, ist eine der renommiertesten deutschen Filmakademien. Zu den Absolventinnen und Absolventen gehören unter anderem die Regisseure Christian Petzold und Harun Faroki sowie die Filmemacherin Angela Schanelec.