Club Berghain wird 10

Restrealität

Das Berghain in Berlin feiert sein zehnjähriges Bestehen. Zum Auftakt der Jubiläumsfeiern gibt's Kunst

Einer der psychologisch ganz großen Vorteile des Berliner Berghain: Es gibt in dem Technoclub keinen einzigen Spiegel. Ganz unreflektiert fragen wir uns jetzt, da das Berghain seinen 10. Geburtstag begeht, daher auch nicht: Kann das denn sein, wo ist die Zeit geblieben? Ist der Punkt erreicht, endlich ein gesünderes Leben zu beginnen? Sondern gehen einfach hin.

Den Auftakt der Feierlichkeiten macht die Ausstellung "10": In der Halle neben dem ehemaligen Heizkraftwerk am Ostbahnhof sind Bilder, Objekte und Installationen von Künstlern zu sehen, die dem Club seit Jahren verbunden sind. Gezeigt werden auch Fotografien des Türstehers Sven Marquardt.

"Seit der Eröffnung des Berghain 2004 ist das Dreigestirn aus Musik, Kunst und Club zentral und verbindet sich zu einer fühlbaren Einheit", teilte der Club vor der Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend mit. In der Schau vertreten ist unter anderem der Maler Norbert Bisky, der im vergangenen Jahr für die Uraufführung des Stücks "Masse" durch das Staatsballett Berlin in der Berghain-Halle das Bühnenbild schuf. Der polnische Künstler Piotr Nathan beteiligt sich unter anderem mit einer Video-Installation. Von ihm ist im Erdgeschoss des Tanztempels bereits die riesige, aus 175 Aluminiumplatten bestehende Wandgrafik "Rituale des Verschwindens" (2004) zu sehen.

Weitere Künstler sind etwa Carsten Nicolai, Ali Kepenek, Viron Erol Vert, Friederike von Rauch, Sarah Schönfeld und Marc Brandenburg, von dem die große Fensterarbeit in der Panorama Bar des Clubs stammt. Kuratiert wird die Ausstellung vom Chef des Künstlerhauses Bethanien, Christoph Tannert.

Die bis Ende August laufende Schau bildet laut Berghain den Auftakt des Jubiläums. Die eigentliche Eröffnung des Clubs war im Dezember 2004. (monopol/dpa)

"10", Halle am Berghain, Berlin, 8. bis 31. August. Eröffnung: 7. August, 19 Uhr