Turner-Preis vergeben

Richard Wright gewinnt

Der Maler Richard Wright hat den Turner Prize, die noch immer weltweit renommierteste Auszeichnung für Künstler, gewonnen. Der 49-Jährige überzeugte die Jury mit einer Wandmalerei in der Preisausstellung in der Londoner Tate Britain, wo der Preis am Montagabend verliehen wurde. Die Arbeit ist im Stil eines Renaissance-Freskos gefertigt: Wright übertrug seine Muster auf die Ausstellungswand, indem er unzählige Löcher in die Pappunterlagen seiner Zeichnungen stanzte und Kreide darüber rieb. Über dieses „Gespenst eines Kunstwerks“, wie er selbst es ausdrückt, legte er am Ende Blattgold.


Die Entscheidung für Wright, der sich gegen die Mitnominierten Enrico David, Roger Hiorns, und Lucy Skaer durchsetzte, hat durchaus etwas Symbolisches: Die Arbeiten desin Glasgow lebenden Künstlers stehen weder im Erbe der Young British Artists, noch sind sie so insiderisch wie die prämierten Werke der vergangenen Jahre. Wright schafft filigrane Landschaften von klassischer Schönheit, an deren goldenen Oberflächen das Licht spielt und die den Ausstellungsraum immer wieder neu erfahren lassen. So verführerisch sie glänzen: man kann Wrigths Installationen nicht kaufen, denn sie existieren nur für die Dauer einer Ausstellung, anschließend werden sie übermalt. Auch das macht diesen Preisträger durchaus zeitgemäß.

 

Der nach dem britischen Maler William Turner benannte Preis ist mit 25000 Pfund dotiert. Die Auszeichnung wird jährlich an in Großbritannien lebende Künstler unter 50 Jahre vergeben - für Wright war es also die letzte Chance, die Ehrung zu erhalten.