Documenta-Teilnehmerin

Ruth Wolf-Rehfeldt erhält Gerhard-Altenbourg-Preis 2021 

Eine Frau betrachtet in der Ausstellung "Für Ruth, der Himmel in Los Angeles" im Albertinum in Dresden Schreibmaschinengrafiken der Künstlerin Ruth Wolf-Rehfeldt
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Eine Frau betrachtet in der Ausstellung "Für Ruth, der Himmel in Los Angeles" im Albertinum in Dresden Schreibmaschinengrafiken der Künstlerin Ruth Wolf-Rehfeldt

Die Künstlerin Ruth Wolf-Rehfeldt erhält den mit 50 000 Euro dotierten Gerhard-Altenbourg-Preis 2021 des Altenburger Lindenau-Museums

Die Künstlerin erhalte aus dieser Summe als Preisgeld 10 000 Euro, das übrige Geld werde für eine Ausstellung ihrer Werke und einen Katalog verwendet, teilte das Lindenau-Museum am Montag mit. Wolf-Rehfeldt wurde durch Schreibmaschinengrafiken bekannt, die seit Anfang der 1970er-Jahre als ironische Auseinandersetzung mit ihrem Brotberuf als Büroleiterin und "Schreibkraft" entstanden.

Wolf-Rehfeldt wurde 1932 in Wurzen geboren und lebt in Berlin. Auf ihrer Schreibmaschine schuf die Künstlerin aus Buchstaben, Zahlen und Zeichen abstrakte Kompositionen, aber auch konkrete Formen wie beispielsweise Schmetterlinge, Schuhe oder Wellen. Als autodidaktische Künstlerin in der DDR wählte sie «ein scheinbar unverfängliches Medium für ihre kritische Kunst, die zugleich zu einem Dialog mit internationalen Kunstströmungen wurde», wie es in der Mitteilung des Museum heißt. 

Ihr Atelier in der Mendelstraße im Bezirk Pankow in Ost-Berlin habe sich zu einem Treffpunkt der Kunstszene entwickelt. Die originalen Werke bewahrte sie in ihrem Archiv auf, während Kopien der Werke als «Mail Art» in der ganzen Welt kursierten. Wolf-Rehfeldt hat ihre künstlerische Arbeit mit der Wende beendet. Mit dem Untergang der DDR sah sie auch für ihre Kunst keinen Bedarf mehr, hieß es.