Nach 35 Jahren

Schweizer Galerie Francesca Pia schließt

Francesca Pia
Foto: Courtesy Galerie Francesca Pia

Francesca Pia

Nach 35 Jahren stellt die Galerie Francesca Pia in Zürich ihren Betrieb ein

Die in Bern gegründete Galerie zählt seit Jahrzehnten zu den prägenden Adressen der Schweizer Kunstszene. Francesca Pia eröffnete ihren ersten Raum 1990 in Bern, zog 2007 nach Zürich und etablierte sich ab 2012 im Löwenbräukunst-Areal – neben Institutionen wie der Kunsthalle Zürich, dem Migros Museum für Gegenwartskunst und Hauser & Wirth. 2023 folgte der Umzug in die Räume an der Limmatstrasse 270.

Pia galt als einflussreiche Galeristin, die früh auf konzeptuelle, gewagte Positionen setzte. In einem Gespräch mit Monopol sagte sie im vergangenen Jahr: "Ich hänge an der Idee, dass Kunst experimentell sein sollte – nur wenn sie experimentell ist, kann sie eigene Antworten und Impulse auf unsere Gegenwart geben." Ihre Galerie verstand sie stets als Ort des Risikos und der Entdeckung.

Im Laufe der Jahre vertrat Francesca Pia Künstlerinnen und Künstler wie Dozie Kanu, Puppies Puppies, Hans-Peter Feldmann, David Shrigley und Wade Guyton, mit dessen Ausstellung sie nun den Ausstellungsbetrieb beendet. Im Monopol-Interview beschrieb Pia, was sie an der Arbeit mit Künstlerinnen und Künstlern über Jahrzehnte faszinierte: "Die Zusammenarbeit kann sehr anregend sein, ist aber meist auch sehr intensiv. Es entstehen persönliche Beziehungen, die im besten Fall über viele Jahre halten." Sie sehe sich weniger als Geschäftsfrau, sondern als Vermittlerin – "es gibt Galeristen, die aus Prestigegründen eine Galerie eröffnen. Bei mir war es das Gegenteil."

Das Ende der Galerie reiht sich ein in eine Serie von Schließungen mehrerer etablierter Galerien in den letzten Monaten. Über den aktuellen Zustand des internationalen Kunstmarktes und die Stimmung unter Galeristinnen und Galeristen sprechen wir in einer aktuellen Folge des "Kunst und Leben"-Podcasts.