In den 1920er Jahren entwickelte der Kunst- und Kulturwissenschaftler Aby Warburg seinen Bilderatlas Mnemosyne. Für dieses Projekt studierte er motivische Wechselwirkungen zwischen Kunstwerken aus der Antike und der Renaissance bis hin zur Gegenwartskultur. Um die historisch immer wiederkehrenden visuellen Themen und Muster erkennbar zu machen, stellte Warburg Abbildungen historischer Kunstwerke aus dem Nahen Osten und Europa neben zeitgenössische Zeitungsausschnitte. Motive und Darstellungen wurden erstmals epochenübergreifend betrachtet. Seine Arbeit überschritt die Grenzen zwischen Kunstgeschichte, Philosophie und Anthropologie und war grundlegend für die heutige Bild- und Medienwissenschaften. Warburgs Ansatz bietet bis heute große Inspiration und alternative Routen für unsere visuell und digital dominierte Welt.
Kuratiert von Roberto Ohrt und Axel Heil mit dem Warburg Institute, London, in Zusammenarbeit mit der Bundeskunsthalle
Produziert vom Haus der Kulturen der Welt, Berlin