Gaspar Peeter Verbruggen der Ältere Blumenstillleben mit Ecce homo, 2. Hälfte 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand 115,7 x 83,4 cm Kunstpalast, Düsseldorf Foto: Kunstpalast - Horst Kolberg – Artothek
In einer rund 120 Gemälde, Skulpturen, Papierarbeiten und Glasobjekte umfassenden Ausstellung untersucht der Kunstpalast die bislang kaum beleuchteten Spuren des Barocks in der Kunst nach 1950. Charakteristische Arbeiten unterschiedlicher Stilrichtungen der Nachkriegskunst wie Informel, Abstraktion oder ZERO werden in zehn Künstler*innen-Räumen ausgewählten barocken Kunstwerken aus dem Sammlung des Kunstpalasts gegenübergestellt.
Die Konfrontation der Arbeiten von Karl Otto Götz, Dorothy Iannone, Niki de Saint Phalle, Dieter Roth, Bernard Schultze, Hann Trier und anderen mit barocken Werken von Agostino Carracci, Giovanni Battista Gaulli oder Hendrick Goltzius überrascht vielleicht auf den ersten Blick. Die dialogische Zusammenstellung verdeutlicht dem Betrachter wie viele Künstler*innen nach 1950 künstlerische Prinzipien des Barocks in ihrem eigenen Schaffen reflektieren. So finden sich im Werk von Hann Trier seit den späten 1950erJahren immer wieder Zitate und Anspielungen auf barocke Kunst. Bei Dieter Roth ist es das Thema von Zeit und Vergänglichkeit, das unter Verzicht christlicher Vanitas-Symbolik seinen künstlerischen Ausdruck im Verwesungsprozess seiner Materialbilder findet.