ELVIRA BACH - Die andere Eva. 1979 bis heute
Am 22. Juni feiert Elvira Bach ihren siebzigsten Geburtstag: Zeit für einen würdigenden Rückblick auf über vierzig Jahre ihres malerischen Schaffens! Die Ausstellung "Die andere Eva" versammelt viele Bilder seit 1979, die einen besonderen Stellenwert für die Künstlerin einnehmen und die sie deshalb nie verkaufen wollte. In den 70er Jahren hatte Elvira Bach zur gleichen Zeit wie Rainer Fetting und Salomé an der UDK Berlin Malerei studiert (anders als diese jedoch nicht bei Karl Horst Hödicke, sondern bei Hann Trier) und sich wie diese in einer Rückbesinnung auf den deutschen Expressionismus einer figurativen, von starken Farben und Gesten geprägten großformatigen Malerei zugewandt. Auch für sie kam der internationale Durchbruch 1982 bei der documenta 7 in Kassel. Doch obwohl sie zum Umfeld der "Moritzboys" gehörte, ging sie mit ihrer intuitiven, emotionalen Malerei, ihren klar umrissenen Formen, starken Farbflächen und der von ihrer eigenen Lebenserfahrung als Frau geprägten Themenwahl schnell ihren unverkennbar eigenen Weg, dem sie bis heute treu geblieben ist.
Das Titelbild der Ausstellung, "Die andere Eva", steht programmatisch für einen wesentlichen Aspekt ihres gesamten Oeuvres: dies ist nicht die biblische Eva, aus einer Rippe Adams geformt und dem Mann untertan und durch die Schlange zum Sündenfall geführt. Die in fast allen Bildern erscheinenden Frauengestalten verkörpern vielmehr ein neues Frauenbild, welches die weibliche Selbstbestimmtheit, Kraft und erotische Ausstrahlung in all den unterschiedlichen Rollen, die sie einnimmt, vorbehaltlos feiert. Der autobiografische Bezug dieser Frauengestalten, die sich parallel zu den unterschiedlichen Stadien ihres Lebens wandeln – junge Künstlerin im hedonistischen Berlin der 1970er und 80er Jahre, Stipendiatin in der Dominikanischen Republik (1982), Aufenthalte in Afrika (1986-92), Ehe mit ihrem senegalesischen Mann, Geburt ihrer beiden Söhne (1984 und 1992) – ist offensichtlich. Gemeinsam ist ihnen die Suche nach einem Freiraum im Jonglieren mit den verschiedenen Aufgaben, Rollen und Wünschen der Frau als Künstlerin und Mutter in der Gesellschaft.