Emma Talbot, Ghost Calls (detail), 2021, Courtesy Cara Pirie and DCA
In Emma Talbots (*1969, GB) multimedialem Werk bildet die Zeichnung den Ausgangspunkt für ihre Auseinandersetzungen mit Fragen unserer Zeit, von der Umwelt über Feminismus und Gender, bis hin zur Art und Weise, wie wir kommunizieren. Ihre leuchtenden, auf Seide gemalten Zeichnungen und die dazugehörigen Animationen erinnern sowohl an Traumtagebücher als auch an automatisches Zeichnen und verknüpfen oft Wort und Bild, um die Lyrik und den Schmerz der Subjektivität auszudrücken. Indem sie ihr eigenes Schreiben sowie Verweise auf andere literarische und poetische Quellen miteinbezieht, kombiniert Talbot gemalten Text, figurative Darstellung, Markierung und Muster. Für ihre jüngsten, von Hand gefertigten dreidimensionalen Arbeiten verwendet sie einfache Materialien und Techniken wie Pappmaché und genähte weiche Formen. In ihrer Ausstellung, die in einer Zeit stattfindet, in der unsere Welt unsicherer ist als je zuvor, verwebt Talbot die Nachwirkungen des Zusammenbruchs unseres Systems mit Interpretationen wilder und beeindruckender Landschaften. Es sind Geschichten, welche die alte Mythologie wachrufen und ganzheitliche Wege des Handwerks, des Machens und der Zugehörigkeit anklingen lassen – alles dargestellt von einer Gruppe wehklagender Frauen.