ERIKA HOCK 'We never grow tired of each other' Part one - hosting: Marge Monko
In ihrer aktuellen Ausstellung „We never grow tired of each other“ realisiert Erika Hock ein raumstrukturierendes Konzept, einen Parcours, der im wörtlichen Sinne fließende Übergänge zwischen begehbarer Installation und großformatigen Bildtableaus schafft, semitransparente Farbräume, die vom Besucher gesehen, gefühlt und entdeckt werden wollen.
Das wechselseitige Verhältnis des Körpers zum Raum und zum Objekt ist ein zentraler Moment in den Arbeiten von Erika Hock, die Impulse aus Architektur, Design und Kunst aufgreift und in hybride Konstrukte zwischen Skulptur, Installation, Möbeln und Display übersetzt.
„We never grow tired of each other. Part One - Hosting: Marge Monko“ erweitert dieses Verhältnis zwischen Künstlerin und Betrachtendem dabei um eine weitere Dialogpartnerin. Hocks Installation aus bedruckten Fadenvorhängen funktioniert als „Hosting Structure“ für die estnische Künstlerin Marge Monko deren Serie „Untitled Photograms“ durchaus Parallelen in der Strategie des taktilen Begehrens aufweist.
In „Untitled Photograms“ wurden vintage Verpackungen von Seidenstrümpfen unter den Vergrößerer platziert und belichtet. Die daraus resultieren Fotogramme von eindrücklicher grafischer Präsenz verwehren jedoch all die transparent haptischen Informationen und Qualitäten, welche den Seidenstrumpf im zugrundeliegenden Verpackungsdesign zum Objekt der Begierde werden lassen.
Diesen retrospektiven Charakter nimmt auch Marge Monkos Film „Sheer Indulgence“ auf, indem er sich formal auf den kommerziellen Werbefilm der 1970-80er Jahre bezieht. Begehren und Verführen wird hier von vier Performerinnen auch als eine ästhetische Konvention vorgeführt die im Laufe der Jahre einem ständigen kulturellen, ästhetischen und symbolischen Wechsel unterworfen ist.