NAHO KAWABE 'Black And Green'
Unter dem Titel „Black and Green“ zeigt NAHO KAWABE neue raumgreifende Installationen aus Kohlestaub, objekthafte Stillleben, Hinterglasbilder, Videos und Arbeiten auf Papier.
Diese „Pits“ (Grube, Sandkasten) genannten großformatigen Blätter sind ein Ergebnis des Lockdowns 2020, als international die Künstler*innen in ihren Arbeitsräumen auf sich selbst geworfen waren. Kawabe führt in den „Pits“ viele der notierten und skizzierten Ideen liegengebliebener wie nicht realisierter Projekte zusammen, die sie seit Studienzeiten in Kästen, Mappen, Tagebüchern und Zettelsammlungen aufbewahrt. Doch sind die Szenen auf diesen Zeichnungen nicht etwa chronologisch geordnet, sondern kaleidoskopartig durcheinander gewürfelt.
Sie lassen, selbst in ihren zeitlichen Sprüngen, ein ästhetisch übergreifendes Konzept erkennen, das sich verbindet mit den anderen, in der Ausstellung präsentierten Werken: Eine Reihe von surreal anmutenden Stillleben zeigt dystopische Situationen, in denen technische Versatzstücke der Gegenwart, Bücher, Menschen, Tiere, Pflanzen, Früchte, gänzlich mit einer porös anmutenden Kohleschicht bedeckt sind. Teils von lichtlos schwarzen Glühbirnen „beschienen“, wirken Kawabes laborartige Arrangements wie Visionen einer äußerst ungewissen Zukunft des Lebens auf unserem Planeten.
Daneben präsentiert Kawabe die fragilen Bodenstreuungen aus Kohlenstaub, mit denen sie bekannt geworden ist.
Mit den aus flüchtigem Staub gebildeten ornamentalen und pflanzlichen Mustern aus Kohle möchte Kawabe „für kurze Zeit der Natur, den Bäumen, Ästen und Blättern ihre
ursprüngliche Form wieder zurückgeben“. Ähnlich einer Fata Morgana existieren die Bodenobjekte jeweils nur für die
Dauer einer Ausstellung.