SEQUENCE - Maks Dannecker und Wolfram Beck

Maks Dannecker und Wolfram Beck "Sequence" – Die Faszination der Serie in der konkreten Abstraktion zeigt zwei künstlerische Positionen, die sich dem seriellen Prinzip innerhalb der konkreten Kunst widmen. Im Fokus stehen dabei nicht starre Wiederholungen, sondern wiederholende Variationen – eine feine Verschiebung im Gleichmaß, die gerade in der Differenz ihre Wirkung entfaltet. Die gezeigten Werke – vielfach Auflagenarbeiten, Druckgrafiken oder serielle Bildfolgen – entstehen durch Verfahren, die Wiederholung ermöglichen, aber nie vollständig identisch sind. Farbtöne verändern sich, Druckdichten variieren, kleinste Abweichungen in der Ausführung oder Platzierung geben jedem Exemplar eine eigene Präsenz. Diese bewusste Spannung zwischen Gleichheit und Unterschied macht den Reiz der Serie aus: Das Auge sucht das Bekannte – und findet das Andere. In der Tradition der konkreten Kunst – jener besonderen Strömung der abstrakten Kunst, die sich allein auf Form, Farbe und Struktur bezieht – entsteht aus klaren gestalterischen Entscheidungen ein offenes Feld für Wahrnehmung. Anstelle gegenständlicher Motive oder narrativer Inhalte tritt die Konzentration auf das Sichtbare selbst: Fläche, Linie, Farbe – konkret, autonom, präzise. Die Sequenz wird so zu einem Mittel der Erkenntnis. Sie erlaubt das Durchspielen formaler Möglichkeiten innerhalb eines Rahmens, ohne ihn zu sprengen. Dabei kann schon eine minimale Veränderung eine neue Bildwirkung hervorrufen – wie ein musikalisches Thema, das bei jeder Wiederholung eine andere Farbe annimmt. Diese Kunst verlangt kein Vorwissen, sondern Aufmerksamkeit. Sie lädt ein zum Vergleich, zum genauen Hinsehen, zur Entdeckung des Unscheinbaren. Und sie zeigt, dass Wiederholung nicht Monotonie bedeuten muss, sondern Vielfalt im Rahmen, Bewegung im System, Poesie im Konkreten.